Daten werden nun auf
acht parallelen Spuren abgespeichert. Zusätzliche Informationen, wie zum Beispiel
Stück- und Zeit-Code und auch Bandmarkierungen werden auf einer weiteren
neunten Spur aufgezeichnet. Unter anderem werden die Signale auch analog
aufgezeichnet.
Des Weiteren ist der Videorecorder, auf den bereits in Abschnitt 5.4 eingegangen
wurde, auch für die Speicherung von Audiodaten von großer Bedeutung. Zum einen
lässt sich auf einem HiFi-Videorecorder neben dem Videosignal zusätzlich eine
zweikanalige (stereophone) Klanginformation aufzeichnen, deren Qualität der
eines hochwertigen Spulentonbandgerätes gleichkommt und die HiFi-Norm voll
erfüllt.7
Hierbei handelt es sich allerdings um eine analoge Klangspeicherung (vgl. Abschnitt
6.2).
|
Zum anderen lassen sich auf einem Videoband auch als Videosignal kodierte
digitalisierte Klangaufzeichnungen speichern. Diese Tatsache ist von weitaus größerem
Interesse. Die Aufzeichnung erfolgt nach dem so genannten PCM-Verfahren.
PCM steht für Pulse Code Modulation und eröffnet die Möglichkeit, analoge
Audiosignale mit Hilfe eines bestimmten Codes in digitale Informationen
umzuformen.8
Im Folgenden werden nur die wesentlichen Merkmale des PCM-Verfahrens dargestellt.
Ausführlichere Informationen finden sich bei [Enders(1997), S. 230–231].
|
Mit diesem Verfahren kann, genauso wie bei anderen digitalen Verfahren (MD, CD,
DVD etc.), eine sehr hohe Klanqualität erreicht werden. Diese hängt im Wesentlichen
von drei Faktoren ab:
- Quantisierung: Die Quantisierung, auch Auflösung genannt, erfolgt in y-Richtung
einer Schallwelle. Die
Amplitude wird in eine bestimmte Anzahl von Bits konvertiert bzw. kodiert. Bei der
Verwendung eines 16-Bit Prozessors lassen sich dementsprechend 216 (= 65.536)
Amplitudenwerte einer Schwingung unterscheiden. Pro Bit erhält man eine mögliche
Dynamik von 6 dB. Folglich ergibt das bei 16 Bit einen Dynamikbereich von 96
dB.9
Das entspricht etwa einem Schalldruckverhältnis von 1:63.000 (vgl. Tabelle B.6) und [Hall(1997),
S. 89–104]. Herkömmliche Tonbandgeräte erreichen um die 70 dB (1:3160), analoge Schallplatten
max. 60 dB (1:1000). Der interessierte Leser findet auf der Homepage des Musikwissenschaftlers PD
Dr. Christoph Reuter (http://www.chr-reuter.de) sowie bei [Hall(1997)] sehr detaillierte und
interessante Informationen zum Thema Akustik.
|
- Abtastfrequenz: Die Abtastfrequenz erfolgt in x-Richtung einer Schallwelle und
beträgt normalerweise 44.100 Hz. Das Abtasttheorem, auch
Nyquist-Theorem10
Das 1949 aufgestellte Abtasttheorem des amerikanischen Mathematikers Claude E. Shannon
basiert auf dem bereits 1928 formulierten Nyquist-Kriterium, das auf den gleichnamigen Nachrichten-
und Informationstheoretiker Harry Nyquist zurückgeht.
|
genannt, besagt, dass die Abtastfrequenz
mindestens doppelt so groß wie die höchste im Signal enthaltene Frequenz sein
muss.11
Da der Hörbereich des Menschen bis ca. 20.000 Hz geht, muss die Abtastfrequenz also
min. 40.000 Hz betragen, wenn die digitale Speicherung ohne hörbare Verluste erfolgen
soll.
|
Nur dann lässt sich ein in digitale Werte zerlegtes analoges Signal wieder vollständig
und verlustfrei rückgewinnen.
- Fehlerkorrektur: Eine geschickte Prozessorenschaltung erlaubt beispielsweise,
dass beim Abspielen einer CD das Fehlen von 12.300 Bits, was z. B. durch einen
7,7 cm langen Kratzer hervorgerufen werden kann, die Wiedergabe nicht stört.
Durch das PCM-Verfahren ergibt sich jedoch ein sehr hoher Datenstrom der nicht von allen
Speichermedien aufgenommen werden kann. Ein analoges Tonbandgerät kann höchstens eine
Datenstrom mit Frequenzen bis zu 30 kHz aufzeichnen. Bei |