10Auskunft über den Prozess gib das ›Helmaspergersche Notariatsinstrument‹, das auf der Webseite http://www.gutenbergdigital.de einzusehen ist. |
11Faszikel leitet sich aus dem lateinischen Wort fasciculus (kleines Bündel) ab und wird bildungssprachlich für Akten- oder Handschriftenbündel benutzt. |
Gutenberg arbeitete schließlich in anderen kleineren Druckereien weiter. Erst im Jahr 1465 wurden seine Verdienste durch den amtierenden Bischof von Mainz, Adolf von Nassau gewürdigt und Gutenberg wurde zum Hofmann ernannt. Am 3. Februar 1468 starb er in Mainz.
Von Mainz breitete sich die Kunst des Buchdruckens schnell aus. Es entstanden Druckereien in Bamberg (1460), Straßburg (1462), Augsburg (1468), Nürnberg (1470), Ulm (1472), Lübeck (1473) und in Köln, das mit 29 Offizinen der größte Druckort Deutschlands im 15. Jahrhundert gewesen ist. Vor allem die großen Handelsstädte boten für die Umsetzung der neuen Erfindung einen günstigen Nährboden.
Das Bestreben der Frühdrucker war es, die Inkunabeln12
12lat. in cunabula, in der Wiege – im Sinne von: als der Buchdruck noch in der Wiege lag. Als Inkunabeln, Wiegendrucke oder Frühdrucke werden alle mit beweglichen Metall-Lettern bis etwa 1500 hergestellten Drucke bezeichnet. Bei den Frühdrucken handelte es sich zumeist um Werke einzelner Drucker, die ihre eigenen Drucktypen besaßen. Nach 1500 bildeten sich dann einzelne Berufszweige heraus, die sich im Bereich der Buchherstellung spezialisierten. Die Frühdrucke besaßen noch kein Titelblatt. Als Ersatz diente der Kolophon [griech.: Gipfel, Abschluss], die Schlussschrift am Ende des Textes, in der sich der Drucker/Verleger verewigte, sich die wirtschaftliche Auswertung des fertigen Druckwerks sicherte und auch Werbung für sein Werk machen konnte. Die Titelseite ist erst in den Büchern nach 1500 zu einem integrierten Teil geworden und spielte eine ganz entscheidende Rolle. Sie musste sich dem Geschmack der Leser anpassen und freilich auch jeder Kunstperiode in den folgenden Jahrhunderten ihren Tribut zollen. Die Auflagen der Inkunabeln lagen durchschnittlich bei ca. 200. Der erste »Bestseller« war Günther Zainers Druck der »Imitatio Christi« des Thomas von Kempen, der vor 1500 schon 99 Ausgaben erreichte. Insgesamt sind ca. zwanzig Millionen Exemplare unterschiedlicher Werke bis 1500 erschienen. Bei fast der Hälfte handelt es sich um theologische Werke, danach folgen Klassikerausgaben sowie Kalender und Volksbücher in verschiedenen Sprachen. |