Beispielsweise lässt ein Rotfilter nur seine Eigenfarbe Rot und die Farbe, in welcher
Eigenfarbe enthalten ist (Gelb) durch. Blau hingegen wird vollkommen absorbiert. Hier
spricht man auch von einem Blauauszug, da alle Blauanteile der Vorlage absorbiert
werden. Der Gelbauszug, bei dem alle Gelbanteile der Vorlage absorbiert werden,
geschieht mit Hilfe eines Blaufilters, der Rotauszug entsprechend mit einem
Grünfilter.
Um eine gute Reproduktion einer Farbvorlage zu erhalten, reicht das Erstellen von
Farbauszügen alleine aber nicht aus, da zum einen die Druckfarben bzgl. der Reinheit
von den idealen Voraussetzungen abweichen. Zum anderen absorbieren die Farbfilter
nicht immer genügend gut und lassen zum Teil auch Fremd- oder Gegenfarbe durch.
Abhilfe schafft die Maskierung, bei der diese Mängel korrigiert werden. Die Maske wird
digital am Bildschirm erstellt und hat die Funktion, Farbtrennung und Farbausscheidung
zu verbessern.
Im Gegensatz zu einer Schwarz-Weiß-Reproduktion, bei der man nur
einen Positiv- oder Negativfilm benutzt, werden bei einer Farbreproduktion
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C=Cyan, M=Magenta, Y=Yellow, K=Key (Schwarz). Wie bereits erwähnt, ist es technisch nicht
möglich, vollkommen reine Farben herzustellen und zu drucken. Folglich kann mit den drei Farben
CMY alleine praktisch kein tiefes Schwarz hergestellt werden. Daher wird für die Reproduktion für
den Druck zusätzlich Schwarz verwendet. Schwarz hat außerdem die Funktion der so
genannten Tiefenwirkung und kann gewisse Farbtöne und Farbstiche neutralisieren und
stabilisieren.
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Filme verwendet. Rastert man nun bei allen vier Farben die Negative in der gleichen
Lage, liegen die Rasterpunkte der einzelnen Farben genau übereinander und es wird
keine Farbwirkung erzielt. Um dies zu vermeiden, werden die verschiedenen
Rastervorlagen unterschiedlich gedreht. Man spricht auch von einer Rasterwinkelung.
Erst durch das Nebeneinanderliegen der verschiedenen Rasterpunkte (teilweise
überschneiden sie sich auch) wird die Mehrfarbigkeit erzielt. Die Rasterwinkelungen
unterliegen einer bestimmten Gesetzmäßigkeit. Schon bei leicht abweichenden Winkeln
treten Fehler auf, die zu einer Moirébildung führen.
Nachdem nun näher auf verschiedene Modelle der Farbdarstellung sowie auf die
praktische Umsetzung dieser im Druck eingegangen wurde, soll im nächsten Abschnitt
auf die elektronische Bildverarbeitung dargestellt werden.
10.5. Software
Für die Bearbeitung von Grafiken am Computer existieren unterschiedliche Programme.
Da die Vielfalt im Vergleich zur Notensatzsoftware wesentlich größer ist und die
Entwicklung aufgrund der viel höheren Anwenderzahl rasanter voranschreitet, soll an
dieser Stelle nicht detailliert auf die einzelnen Programme eingegangen werden.
Trotzdem ist es wichtig, dem Leser einen Überblick über die heute gängigen Programme
für Bildbearbeitung und Typografie zu verschaffen. Im Wesentlichen unterscheidet man
drei Arten von Software.
Die erste Gruppe bilden die so genannten Grafikprogramme. Mit ihnen werden
Logos, Illustrationen, Zeichnungen etc. digital erstellt. Zu den Hauptvertretern dieser
Gruppe zählen die Programme Illustrator der Firma Adobe, FreeHand der Firma
Macromedia sowie CorelDraw der gleichnamigen Firma Corel.
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