- 147 -Wollermann, Tobias: Musik und Medium 
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sich MIDI-Dateien auch mit Hilfe von Software-Synthesizern ›abspielen‹ bzw. anhören. Hier existieren für unterschiedliche Plattformen viele verschiedene Programme.55
55Vgl. dazu z. B. http://www.soniccontrol.com/tech/midi/faq/midi/ (Link vom 31.08.2004).
Mit MIDI können auch Bühneneffekte, Tonbandgeräte, Verstärker etc. angesteuert werden.

Im Folgenden sind die wesentlichen Vorteile des MIDI-Systems kurz zusammengefasst:56

56[Aicher(1998), S. 18–32].
  • Alle musikalisch wichtigen Informationen werden automatisch zwischen den angeschlossenen Instrumenten und Geräten übertragen.
  • Es ist ein problemloser Anschluss der einzelnen Geräte auch ohne technisches Know-how möglich.
  • Sobald das System einmal installiert ist, funktioniert es meist problemlos und zuverlässig.
  • Die zentrale Programmschaltung aller angeschlossenen Instrumente erfolgt durch einen Knopfdruck oder über einen Computer.
  • Das System ist herstellerunabhängig, unterschiedliche Instrumente lassen sich problemlos integrieren.
  • Das System ist modular angelegt und erweiterbar.
  • Durch Stacking mehrerer Instrumente hat man eine große Menge verschiedener Sounds zur Auswahl.
  • Die gezielte Programmierung einzelner Soundmodule ermöglicht, besonders komplexe oder naturgetreue Sounds zu kreieren.
  • MIDI gestattet die Integration von Computern in Musiksysteme.

Bei MIDI handelt es sich – neben MP3, das aber ein Audioformat ist57

57Vgl. Abschnitt 12.4.2.
– um das am meisten verbreitete bzw. bekannte Format der Musik. Aufgrund der Standardisierung sowie der Akzeptanz von MIDI als musikorientiertes Vektorformat, werden im Internet unzählige unterschiedliche Einspielungen der verschiedensten Stücke zum Download angeboten.58
58Das ›Classical Music Archives‹ (http://www.classicalarchives.com; Link vom 4.10.2004) umfasst mehr als 19.000 MIDI-Dateien von über 1.000 Komponisten aus dem Bereich der ›klassischen Musik‹.

Zudem bildet MIDI die Ausgangsbasis für viele performance-orientierte Musikanwendungen:59

59[Gieseking(2002), S. 65].
»Diese Loslösung von der Partitur und die Verlagerung des Schwerpunkts auf die Interpretation, einschließlich aller notationstechnisch nur schwer fassbaren Tempoangaben sowie der natürlichen Unregelmäßigkeiten beim Musizieren, öffnet einen völlig anders gearteten Raum musikalischer Informationen. Dieser wird von Forschern u. a. dazu genutzt, Hinweise auf Zusammenhänge zwischen musikalischem Material und verschiedenen Interpretationen desselben zu gewinnen.« So basiert zum Beispiel das an der ETH Zürich von Guerino Mazzola entwickelte Programm ›Rubato‹60
60http://www.rubato.com (Link vom 4.10.2004).
, welches auf Mazzolas Mathematischer Musiktheorie aufbaut, auf diesem Ansatz.61


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