sich MIDI-Dateien auch mit Hilfe von Software-Synthesizern
›abspielen‹ bzw. anhören. Hier existieren für unterschiedliche Plattformen viele verschiedene
Programme.55
Mit MIDI können auch Bühneneffekte, Tonbandgeräte, Verstärker etc. angesteuert
werden.
Im Folgenden sind die wesentlichen Vorteile des MIDI-Systems kurz
zusammengefasst:56
- Alle musikalisch wichtigen Informationen werden automatisch zwischen den
angeschlossenen Instrumenten und Geräten übertragen.
- Es ist ein problemloser Anschluss der einzelnen Geräte auch ohne technisches
Know-how möglich.
- Sobald das System einmal installiert ist, funktioniert es meist problemlos und
zuverlässig.
- Die zentrale Programmschaltung aller angeschlossenen Instrumente erfolgt durch
einen Knopfdruck oder über einen Computer.
- Das System ist herstellerunabhängig, unterschiedliche Instrumente lassen sich
problemlos integrieren.
- Das System ist modular angelegt und erweiterbar.
- Durch Stacking mehrerer Instrumente hat man eine große Menge verschiedener
Sounds zur Auswahl.
- Die gezielte Programmierung einzelner Soundmodule ermöglicht, besonders
komplexe oder naturgetreue Sounds zu kreieren.
- MIDI gestattet die Integration von Computern in Musiksysteme.
Bei MIDI handelt es sich – neben MP3, das aber ein Audioformat
ist57 – um
das am meisten verbreitete bzw. bekannte Format der Musik. Aufgrund der Standardisierung
sowie der Akzeptanz von MIDI als musikorientiertes Vektorformat, werden im Internet
unzählige unterschiedliche Einspielungen der verschiedensten Stücke zum Download
angeboten.58
Das ›Classical Music Archives‹ (http://www.classicalarchives.com; Link vom 4.10.2004)
umfasst mehr als 19.000 MIDI-Dateien von über 1.000 Komponisten aus dem Bereich der
›klassischen Musik‹.
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Zudem bildet MIDI die Ausgangsbasis für viele performance-orientierte
Musikanwendungen:59
»Diese Loslösung von der Partitur und die Verlagerung des Schwerpunkts auf
die Interpretation, einschließlich aller notationstechnisch nur schwer fassbaren
Tempoangaben sowie der natürlichen Unregelmäßigkeiten beim Musizieren, öffnet einen
völlig anders gearteten Raum musikalischer Informationen. Dieser wird von Forschern
u. a. dazu genutzt, Hinweise auf Zusammenhänge zwischen musikalischem Material
und verschiedenen Interpretationen desselben zu gewinnen.« So basiert zum
Beispiel das an der ETH Zürich von Guerino Mazzola entwickelte Programm
›Rubato‹60 ,
welches auf Mazzolas Mathematischer Musiktheorie aufbaut, auf diesem
Ansatz.61
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