- 118 -Wollermann, Tobias: Musik und Medium 
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Die hohe Zahl der eingebauten Textfilter suggeriert weitgehende Kompatibilität zu anderen Programmen, doch dies gilt lediglich für einfache Strukturen. Sobald man versucht, ein komplexeres Dokument im Fremdformat zu beackern, gibt’s immer wieder die berüchtigten Schutzverletzungen.«

Gut 10 Jahre später hat sich zwar in Bezug auf die Kompatibilität einzelner Programme schon einiges getan, allerdings stößt man beim Konvertieren immer noch auf zahlreiche Probleme. Dieter Brors und Dr. Oliver Diedrich stellen in Bezug auf OpenOffice fest:20

»Ein Dokumentkonverter erleichtert den Umstieg etwa von MS Office, indem er alle Dokumente eines Verzeichnisses in das von OpenOffice unterstützte XML-Format umwandelt […].
Der Import-Filter für Word-Dateien funktioniert allerdings nicht fehlerfrei. In komplizierten Dokumenten mit Bildern, Inhaltsverzeichnissen, Fußnoten, Tabellen und Textfeldern übernahm das Paket zwar sowohl Verzeichnisse als auch Überschriften samt Nummerierungen, konnte die integrierten Grafiken samt Bildunterschriften aber nicht immer korrekt platzieren und richtig darstellen.«

Sogar das universelle Austauschformat RTF (Rich Text Format) wirft im Jahr 2004 immer noch Probleme mit dem Im- und Export auf. Im Praxistest ›Textverarbeitungen‹ der c’t (7/2004) kam es nach dem Importieren einer RTF-Datei in das Programm TextMaker 2002 beim Einfügen von Bildern in den importierten Text zu Fehlfunktionen. Der Hersteller SoftMaker gibt hier Microsoft die Schuld:21

21[Kurzidim(2004), S. 175].

»Der Riese aus Redmont dokumentiere Änderungen beim RTF-Format nicht in allen Details, was die Programmierung eines fehlerlosen RTF-Importfilters erschwere – von wegen universelles Austauschformat.«

Ein wichtiger Aspekt in Bezug auf das Thema der vorliegenden Arbeit ist der Export von Dokumenten ins Internet. Angeblich waren schon im Jahr 2000 die damals aktuellen Produkte wie z. B. ›Office 2000‹, ›RagTime 5.5.1‹, ›SmartSuite ME 9.5‹, ›StarOffice 5.2‹ sowie ›WordPerfect Office 2000‹ Internet tauglich.

Möchte man ein Dokument ins Web exportieren, müssen immer Kompromisse eingegangen werden. Entweder werden Formatierungsfeinheiten unterschlagen oder die Seiten auf Kosten alternativer Browser zurecht getrickst. Als Anwender erwartet man eigentlich, dass das exportierte Dokument im Web der Originaldatei möglichst genau entspricht. Dies ist mitunter aber problematisch, zum einen durch die begrenzten Möglichkeiten der Seitenbeschreibungssprache HTML und zum anderen durch unterschiedliche Web-Browser. Da eine Webseite eigentlich keine Seitenbegrenzung benötigt, kennt HTML z. B. auch keine Fußnoten.

Selbst im Jahr 2004 ist es bislang nur möglich, einfach gestaltete Seiten (wie z. B. eine Zeitungsseite mit einer Überschrift, einem Textblock, einer Unterüberschrift sowie einer Grafik) nach HTML zu exportieren. Im bereits erwähnten Test der Zeitschrift c’t scheitern alle Programme an komplexer gestalteten Seiten:


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