er zwei
Wochen intensiv mit Irène Jacob und El bieta Towarnicka, die das Original gesungen
hat. »I, as well as the audience, should be absolutely convinced that it was Irène singing
in Polish«, sagte er gegenüber Chris Darke in Macnab und Darke (1996). Ebenso war
Juliette Binoche während der Orchesterproben und Aufnahmen des Konzerts vor den
Dreharbeiten dabei, um Kompositions- und Arbeitsmethoden eines Komponisten und
Dirigenten kennenzulernen.
Bevor Preisner mit seiner Musik zu dem Film La double vie
de Véronique, die er zum Teil unter dem Pseudonym Van den
Budenmayer34
34
»It started in Dekalog, when Krzysztof had asked for music in the style of a certain
classical composer. I told him that I’d already composed something a bit different for the
film, and now we could give the composer a name! Krzysztof and I were both very fond
of the Netherlands, so Van Den Budenmayer is a Dutch name. His style is
close to Neo-Romanticism, with its mixture of Classical Romanticism and the
compositional techniques of contemporary music.« Preisner, zit. nach (Macnab und
Darke, 1996, S. 20)
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schrieb und damit für einige Verwirrung sorgte, der endgültige Durchbruch
gelang, waren die Möglichkeiten, als Filmkomponist in Polen Geld zu
verdienen, nur sehr schlecht. »Wenn es nicht manchmal die Angebote der
westlichen Filmemacher gäbe, wäre ich nicht in der Lage meinen Unterhalt zu
verdienen.«35
Obwohl Preisners Musik oft eng mit den Filmen Kie lowskis verknüpft wird, hat er
auch für viele andere Regisseure gearbeitet. So unter anderem für Louis Malle
(Verhängnis), Agnieszka Holland (Der geheime Garten und Hitlerjunge Salomon)
und Hector Babenco (A play in the fields of the Lord). Auch die Musik zu
manchen Hollywoodfilmen stammt aus seiner Feder: so z.B. zu Luis Mandokis
Film When a man loves a woman oder zu Charles Sturridges Film Fairytale:
A True Story. Seit seinem ersten Zusammentreffen mit Kie lowski bei der
Arbeit zu Krauzes Film Weather Report hat er bis heute die Musik zu 45 Filmen
geschrieben.36
36
Eine ausführliche Filmo- und Discographie Preisners findet sich im Anhang.
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Zu einer weiteren geplanten Zusammenarbeit zwischen Kie lowski und Preisner, einer
Trilogie über Himmel, Hölle und Fegefeuer, kam es, wie bereits erwähnt, nicht mehr.
Auch nicht zu einem geplanten Projekt, dessen Premiere in Athen stattfinden
sollte:
»Gestern noch faßten wir den Plan, in einem gemeinsamen Konzert die
Geschichte eines Lebens nachzuzeichnen. Die Premiere sollte auf der Akropolis
in Athen gegeben werden. Es sollte ein großes Ereignis werden, eine Kombination
von Mysterienspiel und Oper. Krzysztof Kie lowski sollte die Inszenierung
übernehmen, Krzysztof Piesiewicz das Libretto, und ich selbst wollte die
Musik komponieren.
Gestern noch dachten wir, daß dieses Konzert das erste in einer Reihe
musikalischer Projekte sein würde, die uns in den nächsten Jahren an viele
interessante Orte in der ganzen Welt führen sollten. Doch das Leben sah
einen anderen Gang der Ereignisse vor: Krzysztof Kie lowski starb am 13.
März 1996.«37
37
Preisner, zit nach dem Booklet zu Requiem for my friend. Weitere Informationen sind auch im
Internet unter www.preisner.com zu finden.
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Seine tiefe Verbundenheit drückte Preisner in seinem, Kie lowski gewidmeten, Requiem for my
friend38
38
In England am 12.10.1998 bei Warner classics/Erato veröffentlicht. El bieta
Towarnicka (Sopran); Jacek Kaspszyk (Dirigent); Sinfonia Varsovia; Varsov Chamber
Choir
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aus: »The
first part of Requiem for my friend is meant as a farewell to Krzysztof Kie lowski. I dedicate this
music to him.«39
39
Preisner, zit. nach dem Booklet zu Requiem for my friend
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»I
simply want
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