- 5 -Wolff, Harry: Musikmarkt und Medien unter dem Aspekt des technologischen Wandels  
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1.  Der technologische Wandel im Bereich der Musikproduktion, Klangerzeugung und -organisation und die Auswirkungen auf den Musikmarkt

1.1.  Digitale Wandlung – das Grundprinzip digitaler Technik

Die wichtigste allgemeine Veränderung im Bereich der Musikproduktion besteht darin, daß es möglich geworden ist, Musik zu digitalisieren; die Musik wird dadurch der weiteren Verarbeitung durch Computer direkt zugänglich gemacht.

»Diese Entwicklung hat die Arbeitsweise gerade der Popmusiker und -Produzenten sehr stark beeinflußt. Ebenso wie in anderen Lebensbereichen zieht die grundsätzliche Möglichkeit der Datenverarbeitung eine Lawine verschiedenster Einsatzvarianten von Computern nach sich« (Klein 1992, 575).

Zunächst werde ich das Grundprinzip der digitalen Audiotechnik erläutern.

Nachdem die analoge Aufnahmetechnik zu Beginn der 70er Jahre an ihre Grenzen gestoßen war und weitere Klangverbesserungen unrealistisch erschienen, wurde versucht, Musik digital zu speichern: Das gelang zum ersten Mal unter Verwendung von Pulsecodemodulation-Prozessoren (PCM-Prozessoren) in Verbindung mit Videorekordern, die aufgrund ihrer hohen Bandlaufgeschwindigkeit über eine ausreichende Aufzeichnungsdichte verfügten.

»Bei der Pulse Code Modulation wird ein analoges Signal mittels eines Analog-Digital-Wandlers (A/D-Wandler) mit hoher Abtastfrequenz (Samplingrate) auf seine Kurvenstruktur hin untersucht. Die erhaltenen Informationen werden in Binärcodes umgesetzt, indem analoge Vergleichsgrößen, deren Digitalwert bekannt ist, mit der umzusetzenden Analoggröße verglichen werden« (Schiffner 1991, 27).

Einer der wichtigsten Begriffe in der modernen Digitaltechnik heißt ›Sampling‹ (Sample = Beispiel, Muster). Um ein Signal zu digitalisieren, muß es in eine Form gebracht werden, die der Computer verarbeiten kann. Hierzu werden bei der Analog-Digital-Wandlung von einem analogen Signal in regelmäßigen Abständen Samples genommen, die jeweils für einen extrem kurzen Moment »abgetastet« werden. Dieser Moment wird vom Rechner für die Verarbeitung der Samples in Binärcodes genutzt. Die typische Häufigkeit der Abtastung liegt bei 40–50 kHz, dies entspricht 40.000- bis 50.000mal pro Sekunde. »Der analoge Ton kann rein theoretisch in unendlich viele Werte zerlegt wer den, er ist ein kontinuierliches Signal, das durch den Digitalisierungsvorgang in eine endliche Anzahl von Einzelpunkten aufgelöst wird« (Noll 1994, 76). Aufgrund der hohen Sampling-Rate stellt der


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