Gesamtumsatz
betrug 1988 31 %, der der MC 23 %. Die verbleibenden 8 % entfielen auf CD- und
Vinyl-Singles.3
3 In dieser Tabelle werden Vinyl- und CD-Singles nicht getrennt aufgeführt.
|
Die Tatsache, daß die CD 1988 trotz geringerer Stückzahlen im Vergleich zu LP und MC
einen höheren Anteil am Gesamtumsatz verfügt, läßt sich durch das insbesondere bei
Neuerscheinungen wesentlich höhere Preisniveau erklären (vgl. Mahlmann 1992,
89f.).
1994, also elf Jahre nach ihrer Einführung, repräsentiert die Compact Disc 81 Prozent
des Gesamtumsatzes (4.660 Mio. DM) zu Endverbraucherpreisen auf dem deutschen
Markt, eine Entwicklung, mit der 1983 wohl nur sehr wenige gerechnet hatten. Und das,
obwohl erst 55 Prozent der deutschen Haushalte mit einem CD-Player ausgestattet
sind.
»Nicht zuletzt dieser Ausstattungsgrad
signalisiert weitere Entwicklungsmöglichkeiten, bedenkt man, daß zum
Höhepunkt der Vinyl-Schallplatte gut 70 Prozent aller Haushalte einen
Plattenspieler besaßen und rund 80 Prozent aller Haushalte zumindest
über einen Kassettenrekorder verfügten. Bei der Mehrfachausstattung, der
sogenannten Penetration, liegt der CD-Player sogar noch weit hinter dem
Kassettenrekorder zurück. Während es der Kassettenrekorder auf eine
Penetration von rund 300 % bringt, beträgt sie beim CD-Player nur etwa
70 %« (Zombik 1995, 499).
Die beschriebene Entwicklung macht deutlich, wie die technische
Innovation Compact Disc sich am Markt durchsetzte und zum wichtigsten
Wachstumsfaktor der letzten zehn Jahre auf dem Tonträgermarkt
wurde.4
4 Es gibt keine mir bekannten Schriften, die sich mit der Analyse des Tonträgermarktes
zwischen 1983 und 1994 beschäftigen und dies unerwähnt lassen. »Die Geschichte des
Tonträgermarktes der letzten zehn Jahre ist vor allem die Geschichte des Markterfolges
der Compact Disc« (Zombik 1995, 499). Auch nach Carl Mahlmann war die
Attraktivität neuer Tonträger (CD!) der zuletzt wichtigste Wachstumsfaktor auf dem
Markt (vgl. Mahlmann 1992, 100).
|
Vor allem durch den Erfolg der CD erhöhte sich der Gesamtumsatz des
Tonträgermarktes von 2.050 Mio. DM 1983 auf 4.660 Mio. DM im Jahr 1994. Durch
die Markteinführung der CD wurde die Rezession auf dem Tonträgermarkt
gestoppt und in einen positiven Trend umgewandelt (vgl. Brodbeck/Hummel 1991,
47).
»Die Einführung der Compact Disc im Jahre 1983 hat die Wachstumsrate
des Produktionswertes der Tonträger im Durchschnitt der Jahre von 2,1 auf
3,5 % erhöht – trotz der Substitution herkömmlicher Schallplatten. Dies
macht die Rolle des technologischen Wandels als Wachstumsfaktor deutlich«
(ebd., 59).
Nach Mahlmann ist es offenbar durch die CD gelungen, die mittleren Altersklassen
stärker für Tonträger zu interessieren, was zum Erfolg der CD nicht unwesentlich
beigetragen haben dürfte (vgl. Mahlmann 1992, 98). 1984 betrug der Anteil
der Altersklasse bis 19 Jahre 34,9 %, der der 20–29jährigen 26,0 %, der der
30–39jährigen 11,6 % und der Anteil der Altersklasse 40–49 Jahre 14,3 %.
1990 fiel demgegenüber der Anteil der Alterklasse bis 19 Jahre um 14,8 % auf
nunmehr 20,1 %, der Anteil der 20–29jährigen stieg um 2,9 % auf 28,9 %, der der
30–39jährigen um 8,4 % auf 20 %, der der 40–49jährigen um 2,5 % auf 16,8 %.
Durch die CD-Einführung hat sich demnach bezüglich der Altersstruktur der
Tonträger-Käufer eine Verschiebung hin zu älteren Altersgruppen eingestellt (vgl. ebd.).
|