Es gehört zu den Zielen dieser Arbeit, durch
Experimente die Relevanz der verschiedenen Regeln und ihre Gültigkeit zu
ermitteln.
Neben den inhaltlich motivierten fuzzy-logischen Regeln, die der sinnvollen
Verknüpfung der Merkmale dienen, werden eigene Regeln für technische Zwecke
benötigt. Für den Übergang von der Motivebene zur Phrasenebene wird jeweils eine
eigene Regel benötigt. Es ist auch möglich, für verschiedene Anwendungsfälle
verschiedene Regeln auszuwerten, so daß möglicherweise nur ein Teil der Regeln bzw. des
Netzes und der Merkmale verwendet wird. Dafür müssen aufgrund der Implementation
ein zusätzliches Ausgabeneuron und mindestens eine zusätzliche Regel eingeführt
werden, die das Ausgabeneuron mit dem Netz verbindet. Die Gewichte solcher
Regeln werden auf den Wert 1 fixiert und beim Training nicht verändert, so
daß sie bei der Betrachtung der Lernergebnisse nicht berücksichtigt werden
müssen.
9.4.1. Regeln auf Motivebene
Auf der Motivebene können verschiedene Gruppen von Merkmalen unterschieden
werden, die durch Regeln zu jeweils einer Aussage zusammengefaßt werden: die
Merkmale der Präzision, der strukturellen Korrektheit, der relativen Position und des
Tempos. Zur Präzision und Korrektheit gibt es je eine Reihe von Merkmalen, die mit
und verbunden werden, weil sie alle für optimale Übereinstimmung gegeben sein sollen
und bereits ein nicht erfülltes Merkmal die Übereinstimmung stark beeinträchtigen kann.
Sie werden zu den Aussagen GPrcsn und GCorrect verknüpft. Zur relativen Position
gibt es nur ein Merkmal. Für das Tempo gibt es fünf Merkmale zur Tempostabilität
(GEqualTempo ...), die nicht gleichzeitig erfüllt sein können, daher werden sie mit oder
zu der Regel GTempoStbl verbunden. GTpoStbl und GTpoPlsbl werden mit und zu
GTpoQual verknüpft. Diese Aussagen werden wiederum zu der Aussage GGroupQual
mit und verbunden:
Auch für die Segmentierung gibt es verschiedene Gruppen von Merkmalen auf der
Motivebene. Hier werden nur die Regeln für die Eingabe dargestellt; die Regeln für die
Vorgabe sind entsprechend aufgebaut. Es gibt zum einen die Merkmale, die die
verschiedenen Längen repräsentieren, diejenigen für die verschiedenen Dauern sowie die
Abstands-, Pausen- und Akzentmerkmale.