8.3.2. Filter
Um die Anzahl der Zuordnungen zu begrenzen, wird der zulässige Längenunterschied
einander zugeordneter Motive begrenzt. Für die in dieser Arbeit verwendeten Beispiele
hat sich ein Wert von 2 bewährt. Bei Verzierungen, Vorschlägen etc. muß dieser Wert
entsprechend angepaßt werden. Auch die Berücksichtigung von Tonhöhen muß zu
einer Anpassung der Filter führen, da Tonhöhen eine starke strukturierende
Wirkung haben und eventuell zu Zuordnungen trotz größerer Unterschiede
führen.
Zwei weitere Filter der Motivzuordnungen werden bei der motivischen Analyse
verwendet, um Zuordnungen nur zu nicht-identischen bzw. nur zu vorhergehenden
Motiven zuzulassen. Dies wäre noch effizienter zu lösen, indem von vornherein nur
entsprechende Zuordnungen erzeugt werden. Dieser Punkt stellte aber bisher kein großes
Problem dar und wurde daher nur als Filter realisiert.
8.4. Notenzuordnung
Innerhalb der zugeordneten Motive müssen die Noten jedes Eingabemotivs denen des
zugeordneten Vorgabemotivs zugeordnet werden. Aus den Zuordnungen der Noten
ergeben sich graduelle Unterschiede der Noten, die als Grundlage für die Abstands- und
Segmentierungsmaße dienen können. Um diese bestimmen zu können, müssen
verschiedene Interpretationsmöglichkeiten für die nicht zugeordneten Noten und das
Tempo betrachtet werden.
Zur Ermittlung der graduellen Unterschiede werden zunächst verschiedene
Transformationen solange auf das Eingabemotiv angewendet, bis es dem
Vorgabemotiv gleicht. Sowohl die notwendigen Parameter der Transformationen
als auch die verbleibenden Unterschiede werden für die Abstands- und
Segmentierungs-Maße verwendet. Das Ziel ist dabei, ähnlich dem Gestaltabstand der
MaMuTh,4
die Transformationen so anzuwenden, daß ein möglichst kleiner Abstand zwischen den
Motiven erreicht wird.
8.4.1. Generierung
Es werden, wie bei Motiven, alle möglichen Zuordnungen erzeugt. Bedingung bei der
Zuordnung der Noten ist die Einhaltung der Reihenfolge. D.h. für die Zuordnung z des
Eingabemotivs e1,...,en zum Vorgabemotiv v1,...,vm gilt:
| (8.1) |
Diese Bedingung ist für Rhythmen angemessen, da Noten ohne Tonhöhenwerte
unabhängig von ihrer zeitlichen Position nur wenig Information enthalten. Eine
Interpretation die beinhaltet, daß Noten in veränderter Reihenfolge gespielt wurden, ist
wenig plausibel, denn es kann nur die Dauer oder Lautstärke verwendet werden, um die
Töne zu identifizieren, deren absolute Werte aber nicht gut erinnert