- 30 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
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den bis dahin verstandenen Trance-Sound dergestalt zum Verschleiß, dass zumindest im deutschsprachigen Raum das Ende der Trance-Ära vorprogrammiert war. Allerdings erhielten sich die musikalischen Formen mit den beschriebenen prägenden Elementen – sie tauchen teilweise unter anderen Namen auf. Ein Beispiel dafür ist die Bezeichnung ›Dreamhouse‹. Im Zusammenhang mit dieser Musik steht der italienische Produzent Roberto Milano, der bekannt als Robert Miles mit seinem Track »Children« (1996 auf »Motor Music«) einen der größten Dancefloor-Hits der Neunziger Jahre erzielte.

3.6.  Ambient: Entstehung und Entwicklung

Ambient lässt sich nur schweren Herzens als eine musikalische Subform von Techno einordnen: Ambient-Musik existierte schon lange, bevor es Techno gab. Dennoch hat sie sich weniger wegen ihrer zwar ähnlichen Produktionsbedingungen, sondern durch ihren Einsatz in Entspannungszonen, d.h. Chill-Out-Areas von etwas größer angelegten Techno-Veranstaltungen bzw.-clubs der Techno-Szene etabliert. Der Begriff als solcher hat sich jedoch erst durch seine Verwendung im Bereich des Techno durchgesetzt. Andere Bezeichnungen für diese Musikform sind Ambient-Techno, Ambient House, Electronic Listening Music oder am bekanntesten: Chill-Out (-music).

Zum ersten Mal im Zusammenhang mit Unterhaltungsmusik wurde das Wort Ambient im Jahr 1978 von Brian Eno, früherem Mitglied der englischen Gruppe ›Roxy Music‹, auf seiner LP »Music For Airports« eingeführt: »Er bezeichnete damit eine funktionelle Form von Musik, die beim Anhören immer leicht ignorierbar ist.«88

88 Izep, Chris und Rehberg, Pita: Ambient. In: Anz / Walder: Techno. S. 108.
Unter dem Titel »Ambient« veröffentlichte Eno von 1978 bis 1982 vier Alben, die jenen bis dahin in der Kunstmusik von John Cage verwendeten Ambient-Begriff (die den Menschen zwangsläufig umhüllende Umgebungsklangwelten betreffend) umkehrten:

»Enos Ansatz ist eine Umkehrung des Prinzips, das ›Umgeben‹, ›Umhüllen‹ des Menschen mit Klang. Das knüpft an die Hintergrundfunktion von Muzak an, hebt deren pragmatisch kommerzielle Ausrichtung aber in einem Kunstkonzept auf, das über die klangliche Manipulation der Raumwahrnehmung eine neue Form der Selbsterfahrung zu vermitteln sucht«.89

89 Wicke, Peter / Ziegenrücker, Kai-Erik und Wieland. Handbuch der populären Musik. Mainz: Atlantis. 1997. S. 29.

In musikalischer Nachfolge dazu wird heute der Engländer Richard D. James alias Aphex Twin gesehen, der 1994 mit seinen »Selected Ambient Works II« einen Durchbruch auf dem wohl bedeutendsten und einflussreichsten Techno-Label »Warp« feiern konnte. Schon Jahre zuvor hatte er mit »Didgeridoo« (»R&S Records«, 1992) oder »Analogue Bubblebath« (»Mighty Force Label«, 1991) Musik unter dem Motto »I wanted to have some tracks to finish the raves I used to play in Cornwall, to really kill everybody off so they couldn’t dance any more«90

90 Larkin, Collin: The Virgin Encyclopedia of Dance Music. S. 15.
produziert. Schon zuvor gab es in Großbritannien eine Entwicklung von ›musikalischen

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