- 22 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
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of Names‹ daraufhin in seine Radioshow auf WGPR eingeladen haben. Der Einfluss auf die Ideenschmiede der regionalen Musikszene war somit schlüssigerweise vorprogrammiert, denn ›The Electrifyin’ Mojo‹ war ein Star. Kempster führt fort: »›Charivari‹ was a landmark in the creation of Detroit’s new dance sound.«47
47 Kempster. A.a.O.
Für Mills gilt diese Platte noch heute als maßgebend für die Entwicklung von Techno-Musik, in der bekannte N.Y.-Electrosound-Strukturen zu einem völlig neuen Sound modifiziert waren.

Warum die von Toffler postulierten Inhalte, von einigen Techno-Initiatoren als konzeptuelle Grundlage ihres Schaffens angesehen wurden, liegt auf der Hand:

Toffler schuf mit seiner Science Fiction »The Third Wave« die Vision der dritten Stufe einer technologischen Entwicklungsperiode, in der Menschen ohne Angst Umgang mit neuesten Technologien finden, in der Technik immer menschlicher wird und nicht nur eine Sache von Experten sowie Ingenieuren ist – in dieser Utopie sind die Menschen der Technik nicht hoffnungslos ausgeliefert. Sicko48

48 Sicko. A.a.O., S. 28.
beschreibt den grundlegenden Wunsch nach einer Vereinfachung der Technologien, die von allen Menschen auch zum persönlichen Ausdruck genutzt werden können. Das Individuum mit seinen persönlichen Visionen rückte auf dieser Basis wieder mehr in den Vordergrund. »The techno-rebels contend that technology need not be big, costly, or complex in order to be ›sophisticated‹«.49
49 Toffler, Alvin: The Third Wave. New York: Bantam Books 1980, S.15.

Von Tofflers Philosophie berufen fühlten sich vor allem Tonkünstler, die sich zunehmend mehr mit elektronischer Musik beschäftigten. Initiatoren des Detroiter Techno sahen folgende Botschaft des Buches als Teil ihrer Mission und Arbeitsgrundlage an:

»Taken as a whole, this techno-rebel program provides the basis for humanizing the technological thrust. The techno rebels are, whether they recognize it or not, agents of the Third Wave. They will not vanish but multiply in years ahead. For they are as much part of the advance to a new stage of civilization as our missions to Venus, our amazing computers, our biological discoveries, or our explorations of the oceanic depth.«50

50 Ebd., S. 153.

Laut Bachor51

51 Bachor: Detroit. A.a.O., S. 81.
schlossen sich 1981 Atkins und Rick (Richard) Davis52
52 Die Schreibweise dieses Musikernamens divergiert in diversen Publikationen: manchmal heißt er Rik, manchmal Davies.
alias 3070 zusammen, um die Botschaft dieses Buches und des darin enthaltenen ›Concept of Techno‹ in elektronische Musik umzusetzen. Einige Zeit zuvor hatten Kevin Saunderson und Derrick May, beide Freunde aus der Belleville Highschool-Zeit, gemeinsame Musikprojekte mit Atkins. Mit May legte er in den 80er Jahren als das DJ-Duo ›Deep Space Soundworks‹ in Clubs (zum Beispiel im Detroiter Club ›The Music Institute‹) und bei Veranstaltungen Platten auf. Bereits im Herbst 1980 lernten sich Davis und Atkins auf dem Washtenaw Community College in Ypsilanti, Michigan, kennen. Ihre Zusammenarbeit begann, nachdem Davis ein Tape mit Atkins Musik gehört hatte. Davis, dessen erste Schallplatte »The Methane Sea«53
53 Bei Kempster wird die Musik als avantgardistisch, nicht-tanzbar und elektronisch beschrieben.
Mojo zur Eröffnung seiner Radioshow verwendete, zeigte sich interessiert

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