Parliament, Joni Mitchell, Kraftwerk, The Clash oder The B-52’s auf. Frühe House- und
Electroproduktionen kamen ebenso auf seine Plattenteller. Auf diese Weise fand der
sogenannte Euro-Sound Eintritt in die Detroiter Clubszene. »Recalling the music he
listened to as a teenager, Atkins accords particular respect to a Detroit radio DJ known
as The Electrifyin’ Mojo, who began broadcasting a nightly show from 10 – 3 on WGPR
107,5 in April 1977«, schreibt Simon Trask bei Kempster. Er zitiert an dieser Stelle ein
Interview mit Juan Atkins:
»Mojo really had a lot of impact on music in Detroit. He used to play a lot of German
British Imports. The first place I heard Kraftwerk it was on his show, in ’78 or ’79. He’d
play anything from the B52’s to Jimi Hendrix to Kraftwerk, Peter Frampton – all kinds of
stuff.«41
41 Trask, Simon: Future Shock. In: Kempster, Chris: History Of House. London: Sanctuary
Publishing Ltd., 1996, S.41.
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Die Schallplatte »Sharivari« wurde 1981 von einer Schülergruppe produziert, die einer Detroiter
High-School-Party-Organisation42
42 Einer der Initiatoren war Kevin Bledsoe.
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angehörten, die seit Anfang des Jahres 1980 den legendären
›Charivari‹43
43 Charivari war der Name einer damals ›hippen‹ (total angesagten) New Yorker
Bekleidungskette. Eigentlich stammt der Begriff aus dem Alt-Französischen, wo er
›Spektakel, Radau‹ bedeutete. Heute wird er komischerweise mit ›Katzenmusik‹
übersetzt.
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-Club
ins Leben riefen. Dieser fand in wechselnden Lokalitäten statt. Bekanntester Ort war der
›Woman’s City Club‹, in dem Nightlife auf verschiedenen Etagen für die Fans
unterschiedlichster Musikrichtungen (von Jazz bis Disco) angeboten wurde.
High-School-Kids strömten zu diesen Parties und machten sie nicht nur zu einem
kommerziellen Erfolg.
Jeff Mills erinnert sich bei Sicko:
»There were at least four major parties every weekend. These were High School kids
making thousands of dollars, throwing extravagant parties and the music was like
Fonda Rae and The Peech Boys. The success of the parties was so great that
these High School kids actually had enough money to go and to make a record
to be played specifically at your own party. . . (. . . ) And it was completely
techno. . . .«44
44 Mills, Jeff zitiert nach: Kempster. A.a.O., S. 17.
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Startpunkt des »Sharivari«-Hits war das Demo-Tape, das DJ Darryl
Shannon von einer leider nur teilweise mit Namen bekannten Gruppe junger
ambitionierter Musiker zum Auflegen an einem der o.g. Clubabende bekam. Als
Credits45
45 Danksagung: Hat jemand mit Samples oder Ideen aktiv die Produktion unterstützt, so
wird sein Name dankend auf dem Cover oder manchmal dem Label (Etikett) der Platte
erwähnt.
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sind auf der Platte die Namen Paul Lesley, Sterling Jones und Roderick Simpson
vermerkt. Es sollen an dieser Produktion jedoch mehr Leute beteiligt gewesen sein. Sicko
beschreibt »Sharivari« als zunächst familiären Italo-Disco-Sound, dem ›Kanos‹ Klassiker
»Holly Dolly« zugrunde liegt. Die Musiker reduzierten das Stück, unterlegten eine
derbe Rhythmusspur, bei der die Hand-Claps hervorstechen. Eine Frauenstimme
intoniert auf dieses Gerüst das Wort »Charivari«. Bledsoe erinnert sich: »Darryl
Shannon played Kraftwerk’s ›Robots‹ right behind it and then he dropped
Quartz’s ›Behind the Clouds‹ – by then they [the people at the party] were up
dancing on the windowsills! (. . . ) I was wondering ›What the hell is going
on?‹«46
46 Sicko, Dan: Techno Rebels. The Renegades of Electronic Funk. Billboard Books. NY,
1999. S. 52.
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Angeblich soll ›The Electrifyin’ Mojo‹ die Produzentengruppe ›A Number
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