- 164 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
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8.5.  Gabber/Hardcore: musikalische Charakteristika

»Image death-swarm synthesizers droning ominously like bombers over Dresden. Image a jackhammer beat that pounds as hard as a heart overdosing on adrenalin and stereoids. This is gabba, the ultra-fast, super-aggressive form of hardcore techno. . . «48

48 Reynolds. A.a.O., S. 256.

Gabber bzw. Hardcore49

49 Mit Hardcore ist hier die elektronische Variante des im Zusammenhang mit Punkrock bekannten Hardcore gemeint.
gelten als die härtesten Ausprägungen von Techno. Sie sind Nachfolger des harten Techno, der sich Anfang der neunziger Jahre etablierte. Der größte Teil der Publikationen bezieht sich auf Gabber, aus dem sich die etwas weichere Variante des Happy Hardcore abspaltete. Als Quintessenz sehen die meisten der Verfasser die entscheidenden Merkmale dieser Musikrichtung in den hart anmutenden Klängen, von gesampelten Maschinengeräuschen bis hin zu stark verzerrtem Stimmeneinsatz, und im enormen Tempo, meist über 200 bpm.

In einem unveröffentlichten Manuskript definiert Bertram Hinz »Hardcore über Geschwindigkeit und Härte (. . . )«. Im Gabber träfe man Geschwindigkeiten weit über 160 bpm an. Zudem würde der »Härtegrad über den Einsatz von Geräuschen und extremen Effekten gesteuert«.50

50 Hinz, Bertram: Der Techno und seine stilistischen Ausprägungen. Unveröffentl. Magisterarbeit. Gießen: 1997. S. 78.
Als Produktionsmittel stünden Sampler und analoge Synthesizer im Mittelpunkt. Die 4/4-Bassdrum sei in der Regel durch einen Verzerrer verfremdet und die Spieldauer von Hardcorestücken läge größtenteils unter vier Minuten.

Ein noch höheres Tempo von Gabber/Hardcore, nämlich zwischen 180 und 250 bpm, gibt Achterknecht51

51 Achterknecht. A.a.O., S. 121.
an. Als wesentlich rhythmische Eigenschaft gilt ihm zufolge ein einfacher »Zweiviertel-Marschtakt«. Hinsichtlich des Sounds spricht er von »durchsetzungsfähigen Rave-Tröten und Bassklängen, einer boomernden Bassdrum«, deren Dynamik dann in Ordnung sei, wenn sich alles im »roten«, d.h. übersteuerten Bereich abspielte. Die strukturelle Zusammensetzung, bestehend aus ein »paar blöden Samples, einem Rave-Signal für Happy-Hardcore, unterlegt von einer brutalen Bassdrum,« sei ebenso einfach wie die Gesamtproduktion, bei der am Ende alles möglichst laut sein müsse. Die Beurteilungen der in Gabber verwendeten Elemente sind in den seltensten Fällen bewertungsfrei, so liefert Jerrentrup die folgende Beschreibung: »Der geradezu mörderische Maschinenkrach, der als Gabber (auch Gabba) jüngst Furore macht, gibt geradezu ein Horror-Szenario ab: brutale Kreischklänge in hitziger Rhythmik (zwischen 140 und 190 Beats per Minute).«52
52 Jerrentrup zitiert in: Hinz. A.a.O., S. 78.
Gabba sei oft mit brutal klingenden Sprachsampels versetzt und noch härter als Hardcore angelegt. Ferner sei Hardcore ein brutaler und sehr schneller Techno, der auf Harmonien und Melodien verzichtet, verlautbaren die Macher der authentic-CD-ROM, die sich auch auf das Tempo als tragendes Kennzeichen beziehen. Für sie ist Gabba53
53 Gabba ist eine andere mögliche Schreibweise für Gabber.
extrem schneller (oft mehr als 200 bpm) sowie extrem harter Techno, der ursprünglich aus Rotterdam (Holland) kommt.

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