- 160 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
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8.4.  Techno: musikalische Charakteristika

Poschardt39

39 Poschardt. A.a.O., S. 311ff..
notiert den Beat als einzige Periodik, die Techno noch kennt. Zudem steht »das Experimentieren mit der Musik als Klangmaterial« im Vordergrund. »Kein Kreischen, Schreien, Bleepen und Fiepen ist entsetzlich genug, um nicht von Techno gerettet zu werden und um als Sample in die minimalistische Ordnung eines Vierviertel-House-Beats integriert zu werden.«40
40 Ebd.

Über die musikalischen Charakteristika von Techno stand bislang eine eher dürftige Auswahl an Veröffentlichungen zur Verfügung – diese Tatsache mag wohl an der doch sehr weit gefassten Interpretation von Techno-Musik liegen: Sie ist Alles und Nichts. Auch im Umgang mit der Begrifflichkeit ist es bei der Erläuterung des musikalischen Phänomens bis dato zu keinem Konsens gekommen: Im Allgemeinen ist mit Techno elektronisch und computergestützt produzierte Tanzmusik gemeint. Erst zur Jahrhundertwende existieren auf dem Buch-Markt ein paar wenige Ansätze einer differenzierten musikbezogenen Betrachtung von Techno. So beschreibt Lothwesen die Schichtung unterschiedlicher Figuren, die ein rhythmisch äußerst dichtes Klangbild erzeugen, als ein grundlegendes musikalisches Merkmal von Techno41

41 Lothwesen. Methodische Aspekte der musikalischen Analyse von Techno. A.a.O., S. 71.
. Zudem basiert Techno auf einer durch Modulation von Filtereinstellungen eines zumeist analogen Synthesizers entstehenden Klangveränderungen, heißt es dort. Das Spektrum erzeugter synthetischer Sounds reiche von »geräuschhaften Rhythmen über die stetige Veränderung der Klänge bis hin zu Klangflächen«.42
42 Ebd.

»In der musikalischen Gestaltung wird die Reihung zum kompositorischen Prinzip, die Abfolge einzelner Teile erscheint meist willkürlich. Das durch die technische Produktionsweise ermöglichte Zuschalten von neuen Elementen funktioniert nach dem Baukastenprinzip – daraus resultiert eine neue, eigenwillige Ästhetik. Der Funktion von Techno als Tanzmusik entsprechend, steht das Erzeugen von Spannung im Vordergrund. Ein Wechsel von Spannung und Entspannung entsteht durch regelmäßige, überwiegend geradtaktige Elemente, die sich zu einem losen Gebilde zusammenschließen, dessen offene Anlage (rhythmusfreie Einleitung und Endung) das Ineinandermischen einzelner Stücke beim Rave gewährleistet. In der Regel geradtaktige Phrasen erleichtern die Übersichtlichkeit des Arrangements.«43

43 Ebd.

Das Techno-Lexikon von Schäfer u.a. beschreibt Techno als Oberbegriff von Trance, Ambient, Acid und Hardcore und als ein mit demselben Namen benanntes Subgenre dieser Oberkategorie, das als elektronische Tanzmusik zumeist auf einem harten, minimalen Vierviertel-Beat fußt.

Detroit-Techno ist wie der aus Europa stammende Techno tanzbare Musik. Er unterscheidet sich im Wesentlichen zu anderen Techno-Spielarten44

44 Gemeint sind hier die kommerzielleren Spielarten.
darin, dass er neben seinem recht trockenen und minimalistischen Aufbau zudem auf Hörbarkeit angelegt ist: »I don’t go in with the hope that my music is only going to be played in the clubs. I make my records in the hope that people will go and buy them to listen to as well as to dance to,«45
45 Trask, Simon. A.a.O., S. 45.
erklärt Juan Atkins. Detroit-Tracks sind

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