- 14 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
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eine House-Szene heraus: Beliebtester Club war das ›Paradise Garage‹, in der u.a. DJ Larry Levan an den Turntables4
4 Plattenteller bzw. Schallplattenspieler.
stand. Nach den Namen beider Clubs wurden zwei Ausprägungen der Techno-Musik benannt: House und Garage.

Eine in sich geschlossene Dokumentation stellt Kempsters ›History of House‹5

5 Kempster, Chris (Hrsg.): History of House. London: Sanctuary Publishing Ltd 1996.
dar, auf die sich nachfolgende entwicklungsgeschichtliche Ausführungen im Wesentlichen beziehen.

Stets als Urheber des House wird DJ Frankie Knuckles genannt, der von 1977 bis 1983 im Chicagoer Club ›Warehouse‹ auflegte. Die Ursprünge von House liegen jedoch weitaus früher und führen in die New Yorker Underground Tanz-Szene Anfang der siebziger Jahre.

Der erste DJ, der Tracks ineinander mischte und zwei Platten zeitgleich auf zwei Plattenspielern auflegte, um die Leute durch ununterbrochenen Groove auf der Tanzfläche zu halten, war Francis Grosso. Er residierte in der umfunktionierten Kirche ›Sanctuary‹ in New York: »In his book Disco, Albert Goldman describes that Grosso would superimpose the drum break of ›I’m A Man‹ over the orgasmic moans of Led Zeppelin’s ›Whole Lotta Love‹ to make a powerful erotic mix.«6

6 Ebd., S. 11.

Mitte der 70er Jahre engagierte Walter Gibbons, resident DJ7

7 Resident (-DJ): Stamm-DJ: ein DJ, der regelmäßig in derselben Disco auflegt.
im ›Galaxy 21‹, den Drummer Francois Kevorkian, um den Rhythmus und die Beats der Stücke, die Gibbons auflegte, zu verstärken. Laut Kempster stammt von diesem DJ der erste 12”-Dance-Mix8
8 12”, gesprochen: zwölf Inch. Inch (per second, kurz: ips) stand ursprünglich als Beschreibung von Bandgeschwindigkeiten, wird jedoch Heute meist als Längenmaßeinheit benutzt (1Inch = 2,54 cm). 12” der Schallplatte entsprechen dem Durchmesser von 30 cm einer LP. Vgl. Enders, Bernd. Lexikon Musikelektronik. Mainz: Schott 1997.
. Gibbons reduzierte Double Exposures »10 Percent« auf seine wesentlichen perkussiven Komponenten und verlängerte es von drei Minuten auf einen elf Minuten-Club-Mix.

Eine weitere wichtige Erscheinung der Disco-Club-Szene war DJ Nicky Siano, der in den frühen Siebzigern den New Yorker Club ›The Gallery‹ eröffnete. Er lehrte Frankie Knuckles und Larry Levan, die beide dort jobbten, die Grundlagen des »beat-mixing«9

9 Kempster. A.a.O., S. 13.
und empfahl sie an andere Clubs als DJs weiter.

Nach längerer Arbeit in diversen Clubs10

10 ›Better Days‹, ›The Continental Bath‹, ›The Soho Place‹ waren die Namen der Clubs.
wechselte Knuckles auf Empfehlung von Levan nach Chicago in ›The Warehouse‹. Dort hatte er eine freie Plattform, seine in New York gelernten DJ-Fertigkeiten und Techniken einzuführen. Tausende von Menschen kamen, die der Jukebox-Musik überdrüssig waren, die zu jener Zeit nahezu ausschließlich in den Clubs gespielt wurde.11
11 Geschäftsmann Larry Sherman, dem später eine tragende Rolle im Bereich der House-Musik zukam, war einer der Vertreter, der solche Jukeboxen mit den aktuellsten Singles ausstattete.

Neben dem Warehouse und Knuckles existierte ein anderer Club, mit Namen ›The Future‹, in dem DJ und Clubbesitzer Lil’ Louis die Plattenteller rotieren ließ: Seine Art, Musik zu mischen, ist ein weiterer markanter Baustein der Chicagoer


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