Ende steht dann ein kurzes komplettes
House-Stückchen. Bei den anderen Stilen reicht es, das sogenannte Soundmaterial
vorzustellen und dann direkt einen kurzen Track zusammenzubasteln. Dies alles nicht zu
kompliziert und aufwändig, sondern transparent und leicht.«
Die Soundbeispiele waren ursprünglich als Werkstatt-Konzert für »Elektropop- bzw.
Musik-Neugierige«, für Klang-, Schall- und Geräuschforscher geplant, frei nach dem
Motto: Wie wird Techno gemacht und wie hört sich das musikalische Endprodukt
an – und natürlich für die persönliche Verwendung zur Vergegenwärtigung
der wesentlichen Elemente sowie klangprägender Instrumente von Techno. Ein
Fuhrpark an Original-Equipment schränkte rein aus logistischen Gründen das
Projekt mehr ein, als dass er es förderte. Er ließ sich jedoch schon bald auf einen
Sampler, einen Brenner und einen Rechner mit Cubase-Sequenzer und dem
Klangerzeugerprogramm ›ReBirth‹ reduzieren. Beige resynthetisierte aufgrund der
Vorlage und natürlich vor seinem eigenen Erfahrungshorizont (als Produzent im Acid
und Industrial-Bereich) Angaben zu Klang, Rhythmus, Struktur und weiteren
Beschaffenheiten. Heraus kamen sechs »lupenreine« Techno-Tracks, im Vorspann jeweils
mit kleiner Klangaudiothek, die Techno für Nicht-Experten und Einsteiger transparent
und zugänglich machen. Diese vielleicht manchmal klischeehaft anmutenden Beispiele
blieben keineswegs im Verborgenen, sondern sie fanden anstelle des geplanten Live-Sets
in einigen wenigen Werkstattkonzerten u.a. bei Techno-Experten Gehör – es sind
Szenekenner selbst, denen die Authentizität der Tracks absolut plausibel erschien:
Besonders Techno-Musiker waren amüsiert über die zutreffenden musikalischen
Kurz-Formulierungen von House, Techno, Acid, Gabber/Hardcore, Trance und
Ambient.
Das ursprünglich zum persönlichen Gebrauch (für Vorträge usw.) konzipierte,
exemplarische Klangmaterial erweist sich als optimale Ergänzung einerseits zur rein
schriftlichen Dokumentation musikalisch prägender Faktoren von Techno, andererseits
zur am Anfang dieses Buches stehenden Zusammenfassung der musikalischen
Entwicklungsgeschichte von Techno. Komplettiert durch eine analytische Skizze lassen
die Beispieltracks Techno als ein sehr transparentes musikalisches Phänomen
erscheinen – Techno-Musik ist dann sowohl in seiner geschichtlichen Entwicklung als
auch in den mittels Analysen dargestellten musikalischen Merkmalen leicht
nachvollziehbar.
Die in der folgenden Tabelle aufgeführten fünfzehn Klangbeispiele stellen das Ergebnis
der soeben besprochenen Wiederzusammensetzung dar und sind auf der diesem
Manuskript beiliegenden CD konserviert.
Zur Erläuterung der Tabelle: Die ersten beiden Beispiele verdeutlichen zum
allgemeinen Verständnis den klanglichen Unterschied einer Roland TR 808 von einer
TR 909 derselben Firma, also der wesentlichen Drum-Instrumente. Als kleine
Audiothek der jeweils sparten-orientierten Techno-Tracks gelten die Spuren mit der
Bezeichnung »Kit«: Dort werden die wichtigsten, in den folgenden Tracks verwendeten
Elemente vorgestellt. Ihre Einführung macht den Nachvollzug der Klangschichtung
transparenter.
Die jeweiligen Angaben zum Tempo verzeichnen die diversen Geschwindigkeiten der
verschiedenen Techno-Strömungen und geben eine Ahnung davon, wie unterschiedlich
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