Pattern geben. Im
Übrigen zeigen alle Editoren, dass es sich bei Techno größtenteils um gerade
Taktpakete handelt: Aufeinander folgende Pattern werden immer in Takten
angegeben.
Durch die MIDI-File-Darstellungsweise tritt die Aneinanderreihung von
Pattern-Paketen (Collagetechnik, Bricolage) und die minimalistische Anlage
der Struktur deutlich zutage. Tragend für das Stück »Shake« ist auf jeden
Fall die ausgeklügelte, teilweise gedoppelte Four-to-the-floor-Bassdrum, die
besonders durch die eingesetzten Shaker den Drive des Stückes ausmachen. Human
Touch verleihen dem Track nicht nur die größtenteils von Hand gesetzten, leicht
unregelmäßig anmutenden Pads der HiHats und der restlichen Rhythmussektion,
sondern auch der Gesang, der von Nikolai extern eingespielt (und eingesungen)
wurde.
7.5. Erkenntnis durch Analyse? Nutzen und Folgen für weitere Analysen elektronisch
und computergestützt produzierter Unterhaltungsmusik
Die Annäherung an einen Techno-Track mit verschiedenen Analyse-Methoden
kann entscheidende musiktragende Faktoren vermitteln. Wie zu Beginn dieser
Arbeit besprochen, geht es um die Freilegung von Aufbau und formaler Struktur
(Klangschichtung, Mixing-Verfahren), um die Klangreihung identischer Muster
(Pattern), die auch als Collagetechnik bzw. Bricolage bezeichnet werden kann und die
für Techno typischen repetitiven Rhythmen (Abschnitte, Einsätze, etc.). Darüber hinaus
sind klangliche Eigenschaften (der Einsatz geräuschhafter oder gesampelter Sounds,
Frequenzmodulationen, Soundeffekte, etc.), rhythmische Ereignisse (repetitive,
bassorientierte Rhythmen, der meistens im Four-to-the-floor angelegte Grundbeat,
HiHats, Claps, Snare und restliche Rhythmussektion, etc.) zu untersuchen. Nicht zuletzt
spielen hinsichtlich der Klangästhetik auch die Produktionsbedingungen bzw.
-umgebung (Verwendung analoger Maschinen, Quantisierung im Sequenzer, etc.) eine
Rolle.
Mittels subjektiven Höreindrucks durch Tanzen und Hören im Club oder
Schallplattenrezeption Zuhause und dergleichen (Höranalyse) ist die Musik bereits
nach ihrer Funktionalität und den soeben erwähnten sowie anderen, gängigen
techno-typischen Faktoren deutbar. Dies ermöglicht recht schnell die Ausarbeitung der
verschiedenen wesentlichen Techno-Kategorien. Die Bestimmung der Funktion, die sich
in fast allen Fällen nach dem Faktor der Tanzbarkeit richtet, bietet eine erste
Unterscheidung: Ist ein Track nicht tanzbar, kann es sich nicht um eine House-, Trance-
oder Techno-Produktion handeln; ist er im Klangbild flächig und ruhig, dreht es sich um
einen Chill-Out-Track; ist er für den Nichtkenner fast schon untanzbar schnell,
so wird es höchstwahrscheinlich um eine Gabber- bzw. Hardcore-Einspielung
ein.
Für die Annäherung an den im Techno eine exponierte Stellung einnehmenden
Rhythmus ist eine Noten-Transkription zweckmäßig: Mit ihr können rhythmische
Verhältnisse (relativ) leicht geklärt werden. Durch Dokumentation der klanglichen
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