- 1 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
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1.  Rave-O-Lution?1 – Einführung und Standortbestimmung


1Der Begriff wurde besonders in den Medien auf die zunächst völlig innovativ anmutende neue Musikrichtung Techno angewendet. Als Beispiel hier: Zabel, Christian: Children of the Rave-O-Lution. In: Spex 10/90, S. 6–12. Rave ist die klassische Bezeichnung für eine große Techno-Veranstaltung oder eine schnellere, härtere Techno-Variante.

»Und alle werden wissen, wann die Revolution stattfindet, weil alles, was man bisher über Musik gewusst hat, anders sein wird,«2

2 Marcus, Tony: The Future Sound Of Music. In: Anz, Philipp / Walder, Patrick (Hrsg.): Techno. 1. Aufl. Zürich: Ricco Bilger 1995. S. 132.
notiert Tony Marcus über den ›Future Sound‹, über Techno.

Die Auseinandersetzung von Medien und Wissenschaft mit Techno bezieht sich häufig auf außermusikalische Faktoren (Lifestyle, Parties, Drogen, Mode). »Techno is life. Life is Techno«, hat der ehemalige von Fans und Medien benannte Techno-Papst Jürgen Laarmann in Interviews immer wieder verkündet. Das vorliegende Buch, das den Titel und zugleich die Fragestellung »What’s Techno« trägt, wird der Variablen Musik jenen Stellenwert im Kontext von Entstehung, Verbreitung, Wahrnehmung und Nutzung von Techno zuweisen, der ihr im Zusammenspiel von personen-, situations- und gesellschaftsbezogenen Faktoren zukommt.

»Gewiss ist es möglich, Musik fremder Kulturen zu erleben, aber mit Sicherheit wird jeder, der mit dieser Musik nicht vertraut ist, ihre Grammatik nicht kennt, solche Musik missverstehen – von dem Nichterfassen der ihr von der jeweiligen Gruppe aufgeprägten Bedeutungen gar nicht zu reden.«3

3 Födermayr, Franz: Universalien der Musik. In: Bruhn, Herbert / Oerter, Rolf / Rösing, Helmut (Hrsg.): Musikwissenschaft. Ein Grundkurs. Reinbek: Rowohlt 1998. S. 91.

Keine der gegenwärtig zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Publikationen unternimmt den Versuch einer umfassenden und detaillierten Zusammenstellung musikalischer Kriterien von Techno. Soziologische Aspekte bilden oft allein den Gegenstand der Auseinandersetzung mit vereinzelten Rückbezügen auf die Musik. Es gibt keine ausführliche musikwissenschaftliche Untersuchung zu Techno – lediglich ein paar wenige Aufsätze (Jerrentrup, Lothwesen, Mitterlehner)4

4 Jerrentrup, Ansgar. TECHNO – vom Reiz einer reizlosen Musik. In: Rösing, Helmut (Hrsg.): Stationen populärer Musik. Vom Rock’n’Roll zum Techno. Beiträge zur Popularmusikforschung Bd. 12, Karben: Coda 1992.

Lothwesen, Kai. Methodische Aspekte der musikalischen Analyse von Techno. In: Phleps, Thomas / Rösing, Helmut (Hrsg.): Erkenntniszuwachs durch Analyse. Beiträge zur Popularmusikforschung Bd. 24. Karben: Coda 1999. S. 70ff.

Mitterlehner, Ferdinand. Let’s fly together! Zur Untersuchung veränderter Bewußtseinszustände während einer Techno-Party. In: Rösing, Helmut (Hrsg.): Mainstream, Underground, Avantgarde. Rockmusik und Publikumsverhalten. Beiträge zur Popularmusikforschung Bd. 18. Karben: Coda 1996. S. 23ff.

nähern sich dem Gegenstand auf dieser Ebene an. Dieses Defizit behebt das folgende Projekt.

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