1. Rave-O-Lution?1 – Einführung und Standortbestimmung
»Und alle werden wissen, wann die Revolution stattfindet, weil
alles, was man bisher über Musik gewusst hat, anders sein
wird,«2
2 Marcus, Tony: The Future Sound Of Music. In: Anz, Philipp / Walder, Patrick (Hrsg.):
Techno. 1. Aufl. Zürich: Ricco Bilger 1995. S. 132.
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notiert
Tony Marcus über den ›Future Sound‹, über Techno.
Die Auseinandersetzung von Medien und Wissenschaft mit Techno bezieht
sich häufig auf außermusikalische Faktoren (Lifestyle, Parties, Drogen, Mode).
»Techno is life. Life is Techno«, hat der ehemalige von Fans und Medien benannte
Techno-Papst Jürgen Laarmann in Interviews immer wieder verkündet. Das
vorliegende Buch, das den Titel und zugleich die Fragestellung »What’s Techno«
trägt, wird der Variablen Musik jenen Stellenwert im Kontext von Entstehung,
Verbreitung, Wahrnehmung und Nutzung von Techno zuweisen, der ihr im
Zusammenspiel von personen-, situations- und gesellschaftsbezogenen Faktoren
zukommt.
»Gewiss ist es möglich, Musik fremder Kulturen zu erleben, aber mit
Sicherheit wird jeder, der mit dieser Musik nicht vertraut ist, ihre Grammatik
nicht kennt, solche Musik missverstehen – von dem Nichterfassen der
ihr von der jeweiligen Gruppe aufgeprägten Bedeutungen gar nicht zu
reden.«3
3 Födermayr, Franz: Universalien der Musik. In: Bruhn, Herbert / Oerter, Rolf / Rösing,
Helmut (Hrsg.): Musikwissenschaft. Ein Grundkurs. Reinbek: Rowohlt 1998. S.
91.
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Keine der gegenwärtig zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Publikationen
unternimmt den Versuch einer umfassenden und detaillierten Zusammenstellung
musikalischer Kriterien von Techno. Soziologische Aspekte bilden oft allein
den Gegenstand der Auseinandersetzung mit vereinzelten Rückbezügen auf
die Musik. Es gibt keine ausführliche musikwissenschaftliche Untersuchung
zu Techno – lediglich ein paar wenige Aufsätze (Jerrentrup, Lothwesen,
Mitterlehner)4
4 Jerrentrup, Ansgar. TECHNO – vom Reiz einer reizlosen Musik. In: Rösing, Helmut
(Hrsg.): Stationen populärer Musik. Vom Rock’n’Roll zum Techno. Beiträge zur
Popularmusikforschung Bd. 12, Karben: Coda 1992.
Lothwesen, Kai. Methodische Aspekte der musikalischen Analyse von Techno. In:
Phleps, Thomas / Rösing, Helmut (Hrsg.): Erkenntniszuwachs durch Analyse. Beiträge
zur Popularmusikforschung Bd. 24. Karben: Coda 1999. S. 70ff.
Mitterlehner, Ferdinand. Let’s fly together! Zur Untersuchung veränderter
Bewußtseinszustände während einer Techno-Party. In: Rösing, Helmut (Hrsg.):
Mainstream, Underground, Avantgarde. Rockmusik und Publikumsverhalten. Beiträge
zur Popularmusikforschung Bd. 18. Karben: Coda 1996. S. 23ff.
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nähern sich dem Gegenstand auf dieser Ebene an. Dieses Defizit behebt das folgende
Projekt.
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