Ein Phänomen seltsamer Art, in das man sich eingefangen weiß. Man meint, Vergangenheit raunen zu hören und die Gegenwart des tönenden Alls zu verspüren. Um den Klangleib der Sprache "greifbar" zu machen: Carl Orff weist einen Weg, den er magisches Besprechen 8 nennt. Worte, die geheimnisvolle Beziehungen haben, Gegenstandsund Farbvorstellungen wecken, bergen auch Klangvorstellungen. So erfindet oder findet er Klänge, die im Zusammenwirken mit dem Wort magischen Beschwörungen entsprechen. Wortketten mit Namen und Edelsteinen verklanglicht er auf diese Weise, aber auch Märchensprüche. Im Band IV des Schulwerks kommentiert er:
Zu dem Angebot der elektronischen Klänge Fritz Kortner durchsetzte seine Shakespeare-Inszenierung des "Sturm" im Berliner Schillertheater ausschließlich mit elektronischer Klangkunst. Ernst Krenek wendet in seiner Oper "Der goldene Bock" für alle irrationalen, überirdischen Einbrüche elektronische Klänge an. Boris Blacher operiert wesentlich damit in seinem Werk "Zwischenfall bei einer Notlandung". Wie könnte das "totale Theater" eines Aloys Zimmermann auf diese Mittel verzichten? Auf den diesjährigen Puppenfestspielen in Bochum bewiesen Laienspielgruppen eine erstaunliche Fähigkeit im Gebrauch der künstlichen Klänge. Es gibt greifbare Möglichkeiten, sich elektronische Klänge herzustellen. Der elektronische Baukasten (z.B. Lektron, von Braun hergestellt) findet sich fast in jedem Lehrmittelbestand für Naturlehre in den Schulen. Zusammenlegbare Steine - einfache Elemente aus dem Radiobau - erlauben die Erzeugung von
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