- 116 -Sydow, Kurt: Musikpädagogische Beiträge aus drei Jahrzehnten 
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(Fachsprache: laienmäßiges Erfassen:)

Komplex des 1. Themas: Aha! So fängt es an.
Sechzehntelbewegung, Es wird schneller,
Überleitung zu wo will es hin?
Thema, Kanon imDer Anfang ist wieder da.
Orchester, Überleitung:Melodie jagt sich, hintereinander. Wo geht es hin?
Chromatische
Sechzehntelbewegung:Tippeln bei schleichender Auf- und

  1. Quintolen:Auf einen Grundschlag fünf.
  2. Zwölftonfassung:Es klingt fremdartig.
  3. Quintolen, Sextengänge:Fünf auf einen Grundschlag. Parallelgänge.
  4. Quartenthema:Neuer Gedanke?
  5. Bläserrhythmus:Bläserrhythmus
  6. Orchesterkanon:Jagen
  7. Umkehrung des Themas:Neuer Gedanke?
  8. usw.

Ist eine Wachheit dieser Art erreicht, ist vielleicht schon der Zustand der Verwandlung durch Musik da, ist der Hörer mitschwingende Membran. Von hier aus öffnet sich die Möglichkeit, den Ausdruckscharakter des Werkes zu verarbeiten, Gestus und Gebärde im Wesen zu erfassen. Aber es geht auch das Tor zum Stufengang sachlich-fachlicher Klärung auf.

Musik wahrzunehmen, das lehrt mich meine musikerzieherische Praxis, hängt nicht nur vom guten Willen ab, sondern will geübt sein. In dem Schauspiel von Curt Goetz "Dr. med. Hiob Prätorius" kommt eine Szene vor, in der der kultivierte Arzt ein Beispiel seines musikalischen Mitvollzugs gibt: Er schaltet das Licht im Zimmer aus, dann das Licht am Pult ein und schließlich das Radio. Er dirigiert (für sich, in seiner Stube) zur gesendeten Musik "Tristan und Isolde". Man kann die Szene als den raffinierten Selbstgenuß eines Snobs deuten oder aber als einen echten Versuch der Musik nahezukommen.


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