- 87 -Strack, Jan: Musikwirtschaft und Internet 
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9.  Fazit

»Das Internet, ein technisches Netzwerk aus Rechnern, Daten und Befehlen, hat mit einer unglaublichen Geschwindigkeit den Alltag erreicht. Der virtuelle Raum, den es schafft, wird zur Um- oder Lebenswelt vieler Menschen. Zumindest für diejenigen, die der westlichen Hemisphäre angehören oder sich ihren Werten und Prinzipien verbunden und verpflichtet fühlen und in keinem virtuellen Loch, sogenannten Enklaven, hausen. Die Tendenz ist eindeutig: Das Internet wird alle mit allen, alles mit allem vernetzen, es wird Menschen, Maschinen und Gegenstände adressierbar und zu Knoten im Netz machen.«1

1
Maresch, Rudolf und Rötzer, Florian: Cyberhypes. S. 7

Dieses Zitat beschreibt auf der einen Seite ganz richtig die ungeheure Geschwindigkeit, mit der sich das Internet in allen gesellschaftlichen Bereichen durchsetzt, zeugt aber zugleich von einer zu hohen Erwartungshaltung gegenüber diesem Medium.

Das Internet kann tatsächlich Menschen, Maschinen und Gegenstände »adressierbar und zu Knoten im Netz machen«, über die tatsächliche Akzeptanz dieses Mediums entscheidet aber letztlich sein Gebrauchswert. Wie die Printmedien, Radio oder Fernsehen auch, wird das Internet ergänzend in die jeweils unterschiedlichen Zusammenhänge integriert. Nichtsdestotrotz oder vielleicht auch gerade deswegen hat das Internet natürlich einen großen Einfluss auf die nichtvirtuelle Welt, die, bedingt durch die Wechselwirkungen mit dem neuen Medium, diversen Veränderungen ausgesetzt ist.

»Das Medium Internet [ist] eine Praxis, eine technologische Struktur, die unterschiedliche Kulturtechniken zu entwickeln und zu verwenden gestattet: Kulturtechniken, die mit dem Netz neu entstanden sind oder durch das Netz neu gestaltet wurden.«2

2
Münker, Stefan und Roesler, Alexander: Vorwort. In: Münker, Stefan und Roesler, Alexander: Praxis Internet. Suhrkamp Verlag. Frankfurt am Main 2002. S. 7

Da das Internet ein »Meta-Medium« ist, d. h. andere Medien integriert, werden diese gleichermaßen den Kulturtechniken des Internets ausgesetzt und dementsprechend modifiziert.

Um Musik und Internet integrieren zu können, also Musik in digitalen Formaten über das Internet verfügbar zu machen, waren Fortschritte sowohl in der Datenübertragungstechnik als auch in der Datenreduktionstechnik notwendig. Durch immer schnellere Internetverbindungen wurde es immer einfacher, auch größere Datenmengen in relativ kurzer Zeit über das Internet zu verschieben, und durch bessere und effektivere Kompressionsverfahren konnte das Volumen der Musikdateien erheblich reduziert werden. Musik wurde auf diese Weise zu einem digitalen Gut, das in bestehende, im Internet umgesetzte Konzepte wie »Cyberkommunismus« oder »Cooking Pot Markets« integriert werden konnte.


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