|
»Spoofing« ist ursprünglich ein Begriff für das Vortäuschen eines falschen Absenders von Daten im Internet durch Übermittlung einer unrichtigen IP-Adresse.18
|
Im Zusammenhang mit MP3-Tauschbörsen bezeichnet Spoofing jedoch das Einschleusen manipulierter MP3-Dateien in die Filesharing-Netzwerke, um diese gezielt zu sabotieren. Dies wird entweder von den Tonträgerfirmen selbst oder von beauftragten Unternehmen wie »Overpeer«, »MediaDefender« oder »Vidius« durchgeführt. Die Gründer der Firma Overpeer haben in den USA bereits ein Patent auf eine »Methode zur Verhinderung sinkender Plattenverkäufe durch die illegale Verbreitung von Musikdateien in Kommunikationsnetzwerken« angemeldet.19
|
Bereits im Sommer 2000 bringt die kanadische Band »Barenaked Ladies« MP3-Files in Umlauf, die eine kleine Hörprobe ihrer neuen Single beinhaltetet, gefolgt von einer Nachricht des Sängers: »Du dachtest sicher, du würdest unsere neue Single herunterladen, statt dessen ist dies eine Werbung für unser neues Album, das am [. . . ] erscheinen wird.«20
|
Hartmut Spiesecke sagt dazu:
»[...] [Es] gibt [...] inzwischen einige Firmen, die so genannte ›Spoofing-Files‹ in Peer-to-Peer-Services einstellen [...]. Hier macht man sich die Funktionsweise von Tauschbörsen auf eine ganz kreative Weise zu Eigen und die Benutzung von solchen so genannten Tauschbörsen wird ein bisschen weniger komfortabel.«21
|
Die Möglichkeiten des Spoofing sind nahezu unbegrenzt. Es wäre auch denkbar, ein Virus-Programm an die MP3-Datei anzuhängen, das dann Schäden auf der Festplatte des Nutzers verursacht. Hiervon distanziert sich Hartmut Spiesecke jedoch deutlich: »[. . . ] Wir sind eine Branche, die seriös genug ist, so einen Weg nicht zu beschreiten.«22
|