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Bei der serverbasierten Organisation eines Filesharing-Netzwerkes verfügt ein zentraler Server über eine Datenbank mit so genannten Metainformationen, d. h. Informationen über die auf den einzelnen Computern vorhandenen und zum Tauschen freigegebenen Dateien. Grundsätzlich können alle Arten von Dateien mittels Filesharing-Netzwerken distribuiert werden. Im Zusammenhang dieser Arbeit interessieren jedoch nur Filesharing-Netzwerke, über die Musik in digitaler Form, meist in Form von MP3-Dateien, verschoben wird.10
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Der Server verfügt also über eine Datenbank mit allen im Netzwerk vorhandenen (MP3-) Dateien. Gleichzeitig wird registriert, welche Netzwerkteilnehmer zur Zeit online sind. Erreicht nun eine Suchanfrage eines Clients den zentralen Server, so übermittelt dieser die IP-Adressen aller Netzwerkteilnehmer, die die gesuchte Datei auf ihrer Festplatte haben und zur Zeit im Internet sind, an den nachfragenden Client. Nun kann eine direkte Verbindung des Clients zur gewünschten Datenquelle hergestellt werden und der Download beginnt. Nach diesem Download ist auch der Computer, der ursprünglich die Suchanfrage gestartet hat, als Besitzer der Datei auf dem zentralen Server gelistet und steht selbst für Suchanfragen zur Verfügung.
Auf Grund des zentralen Servers sind derart organisierte Filesharing-Netzwerke keine reinen p2p-Anwendungen. Man spricht daher von hybridem Peer-to-Peer, das eine Zwischenlösung zwischen Client-Server-Architektur und p2p-Architektur darstellt.11
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Das berühmteste Beispiel für diese Art von Filesharing-Netzwerk ist Napster. An dessen Geschichte kann man sehr deutlich den Nachteil eines zentralen Servers erkennen: Er ist leicht zu lokalisieren und kann gegebenenfalls vom Netz genommen werden. Eben dies ist im Juli 2001 geschehen, nachdem die RIAA im Jahr 2000 wegen Verletzung von Urheberrechten Klage gegen Napster eingereicht hatte. Napster wird wegen seiner Bedeutung für die Etablierung von Filesharing als Massenphänomen an späterer Stelle dieser Arbeit gesondert behandelt werden.