- 47 -Strack, Jan: Musikwirtschaft und Internet 
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4.5.2.  Hardware

Bis vor ein paar Jahren war MP3 ein reines Software-Phänomen, d. h. man erstellte MP3-Dateien auf dem Computer und konnte sie lediglich dort abspielen. Im Laufe der Zeit etablierte sich ein Markt für Hardware-Geräte, die es ermöglichen, MP3-Dateien auch unabhängig von einem Computer abzuspielen.

An erster Stelle sind in diesem Zusammenhang tragbare MP3-Player zu nennen. Eines der ersten Modelle ist der »RIO PMP300« von »Diamond Multimedia«, der 1998 auf den Markt kam. Er kann ca. eine Stunde Musik im MP3-Format speichern und hat ungefähr die Größe einer Zigarettenschachtel.22

22
Vgl. Haring, Bruce: Beyond the Charts. mp3 and the digital music revolution. OTC Press. Los Angeles 2000. S. 111
Modernere Geräte verfügen über austauschbare Speichermedien, so genannte »Memory Cards«, die eine größere Flexibilität hinsichtlich der Speicherung von Musik gewähren und das Problem des begrenzten Speicherplatzes beheben.23
23
Vgl. Hacker, Scot: MP3. S. 216f

Neben den reinen MP3-Playern kommen immer mehr CD-Player auf den Markt, die neben den normalen Audio-CDs auch mit MP3-Dateien bespielte CD-Rs akzeptieren. Damit kann sich MP3 endgültig als vollwertiges Audio-Format durchsetzen. War MP3 bisher hauptsächlich für »Computer-Freaks« interessant, so kann das Format nun im normalen Hausgebrauch eingesetzt werden.24

24
Vgl. Fries, Bruce: The MP3 and Internet Audio Handbook. S. 84f
Auf einer einzigen CD-R können dabei bis zu 12 Stunden Musik im MP3-Format gespeichert werden.25
25
Vgl. ebd. S. 2

Der »Brenner-Studie« der GFK Panel Services Consumer Research GmbH zufolge besitzen in Deutschland im Jahr 2002 23,4 Prozent der Bevölkerung im Alter von über 10 Jahren einen eigenen CD-Brenner und 1,4 Prozent einen eigenen MP3-Player.26

26
Vgl. GFK Panel Services Consumer Research GmbH: Brenner-Studie. Media Scope 2002. http://www.ifpi.de/news/192/index-Dateien/frame.htm [Stand: 15.03.2003]
Für das Jahr 2005 wird eine Ausstattung von 40 Prozent aller Haushalte mit CD-Brennern prognostiziert. Außerhalb des eigenen Haushaltes, also z. B. bei Freunden und Bekannten, am Arbeitsplatz oder an der Universität, haben 27,3 Prozent der Bevölkerung Zugriff auf einen CD-Brenner und 8,3 Prozent auf einen MP3-Player.

7,7 Prozent der Bevölkerung laden 2002 durchschnittlich 106,5 Musiktitel pro Person aus dem Internet herunter. Von diesen 7,7 Prozent brennen 72,8 Prozent diese Titel auf eine CD-R, 8,3 Prozent importieren die Titel in einen MP3-Player. 86,8 Prozent hören die Titel über einen Software-MP3-Player wie z. B. Winamp.27

27
Vgl. ebd.

An den Zahlen ist deutlich ablesbar, dass die Möglichkeit, MP3-Dateien auf CD-R zu brennen, für die Konsumenten sehr attraktiv ist. Erst durch das Brennen der Dateien auf CD sind diese mobil und flexibel zu verwenden. Die Verbreitung von CD-Brennern ist also ein wichtiger Faktor für die massenhafte Durchsetzung des MP3-Formats.

CD-Brenner sind in einem anderen Zusammenhang ein noch viel größeres Problem für die Tonträgerindustrie:

Die weitaus meisten CD-Rs werden nicht verwendet, um MP3-Dateien zu speichern, sondern um 1:1-Kopien von normalen Audio-CDs anzufertigen. 24,8 Prozent


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