- 39 -Strack, Jan: Musikwirtschaft und Internet 
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Textes 30 Zeichen pro Sekunde übertragen werden können.30
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Vgl. ebd.

In Deutschland kommt ein Vorläufer des Modems erst 1982 auf den Markt. Dieser so genannte »Akustikkoppler« besteht aus Mikrophon und Lautsprecher, ähnlich einem Telefon. Auf seine Muscheln wird der Telefonhörer aufgelegt. Startet man nun den Übertragungsvorgang, so wandelt der Akustikkoppler die Computerdaten in Geräusche um, die über das Telefonnetz zu einem anderen Akustikkoppler übertragen werden, der wiederum mit einem Computer verbunden ist. Auch die Akustikkoppler haben anfangs nur eine Übertragungsrate von 300 Bps. Moderne Modems haben hingegen eine Übertragungsrate von 56 Kbps.31

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Vgl. Dickschus, Arthur und Brebeck, Jürgen: PC-Wissen. S. 481

Mittlerweile stehen zudem seit einiger Zeit Datenkompressionsverfahren wie MP3 zur Verfügung, die es ermöglichen, Audiodaten auf ein Zehntel bis ein Zwölftel zu reduzieren. Die Musikdatei, die bisher 30 MB groß war, könnte also auf ca. 3 MB komprimiert werden. Die Übertragung mittels Modem würde dann ca. 7 Minuten dauern.

Das Senden von Musikdateien über das Internet ist also mit modernen Modems und geeigneten Kompressionsverfahren um einiges attraktiver geworden. Nichtsdestotrotz hätte Filesharing im Internet auf Modembasis nicht die Ausmaße annehmen können, die es heute hat. Dazu sind die Übertragungszeiten nach wie vor schlichtweg zu lang. Wenn man den Zeitaufwand zum Auffinden geeigneter Dateien, die Telefonkosten und die Internetkosten bedenkt, so ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis beim Herunterladen von Musikdateien aus dem Internet mittels Modem eher schlecht.

3.4.2.  Integrated Services Digital Network (ISDN)

»ISDN« ist die Abkürzung für »Integrated Services Digital Network«, also »Dienste integrierendes digitales Netz«. Dies bedeutet, dass mittels ISDN verschiedenste Dienste genutzt werden. Es können sowohl Sprache als auch Computer- oder Faxdaten übertragen werden.32

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Vgl. Krauß, Ludwig: Technische Grundlagen. In: Horn, Christian, Kerner, Immo u. a. (Hrsg.): Lehr- und Übungsbuch Informatik. Grundlagen und Überblick. 2., völlig neu bearbeitete Auflage. Carl Hanser Verlag. München und Wien 2001. S. 150

ISDN existiert seit 1988. Ein ISDN-Anschluss stellt dem Nutzer zwei Übertragungskanäle mit einer Rate von jeweils 64 Kbps zur Verfügung. Diese Kanäle können gekoppelt werden, sodass es möglich ist, Daten mit einer Geschwindigkeit von 128 Kbps zu senden. Die Datenübertragung erfolgt wie beim Modem über die Telefonleitung, allerdings durchgehend digital. Es ist daher kein Modem, sondern lediglich ein ISDN-Adapter notwendig.33

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Vgl. ebd. S. 150f

Bleibt man beim Beispiel mit der 30 MB Musikdatei, so stellt man fest, dass die Übertragung mittels beider ISDN-Kanäle etwa doppelt so schnell ist wie bei einem Modem. Filesharing wird daher mittels ISDN deutlich attraktiver.

ISDN wird in Deutschland immer mehr zum Standard. Insgesamt sind in Deutschland rund 25 Millionen ISDN-Kanäle geschaltet. In Deutschland liegt jeder fünfte


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