- 119 -Sonntag, Brunhilde (Hrsg.): Adorno in seinen musikalischen Schriften 
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Die "Grundgestalt" bedeutet in gewissen Werken für Berg zugleich das musikalische Motiv: als Beispiel dafür dienen die "Georgelieder" op. 15, wo die "Grundgestalt" dem Kernmotiv - fis, d, f - gleichgestellt wird. Bereits in Opus 19 erweitert Berg den Begriff der für das Stück bestimmenden "Grundgestalt", in dem er Beispiele für die Umkehrung im Laufe des Stückes heraussucht, wie in Takt 10 des ersten Stückes der Fall ist.


Ein weiterer und für Berg bedeutender Aspekt, der dem Begriff der "Grundgestalt" in den Analysen zugewiesen wird, ist der des Rhythmus: als wesentlichen Teil der "Grundgestalt" von Opus 19 versteht Berg das mit eckigen Klammern bezeichnete rhythmische Motiv B (vgl. Takte 1 und 16).




Im besonderen weist Berg auf rhythmische Varianten hin, wie beispielsweise den divergierenden Rhythmus im Zusammenhang mit der großen und kleinen Terz in Singstimme und Begleitung im dritten Lied von Opus 15. Die "Grundgestalt" - große Terz, kleine Terz - wird in Takt 16-18 dergestalt wiederholt, daß eine Variante in 10/8 - und daher - eine "neue" rhythmische Fläche in Achteln entsteht (Vergl. folgende Seite).


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