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Es folgt eine nähere Betrachtung des signifikanten Effektes einer Wechselwirkung zwischen Messzeitpunkt und Art der musikalischen Aufgabe.1

2Man beachte die in der Abbildung 11.1 unterbrochene Y-Achse.


PIC

Abbildung 11.1: Interaktion Zeitpunkt × Aufgabe (n = 50)


Der Abbildung 11.1 auf der vorherigen Seite zufolge blieb die (baseline- und artefaktbereinigte) Muskelaktivität bei der Vorstellung von Musik zwischen erstem und zweitem Messzeitpunkt – im Vergleich zum Hören von Musik – annähernd konstant. Bei der Messwiederholung stieg sie beim Musikhören dagegen deutlich an.

Zur Klärung der Frage, ob sich die EMG-Werte der Messwiederholung bei diesen beiden Aufgaben signifikant von der ersten Messung unterscheiden, soll zunächst die diesbezügliche deskriptive Statistik zu Rate gezogen werden:


ZeitpunktAufgabe x σx
1 Hören 2,2670,478
Vorstellen2,5310,606
2 Hören 2,7200,522
Vorstellen2,6570,586

Tabelle 11.6: Deskriptive Statistik der artefakt- und baselinebereinigten EMG-Werte nach Zeitpunkt und Aufgabe (n = 50)

Tabelle 11.6 beschreibt die Gesamtmittelwerte der EMG-Werte aller Musikbeispiele getrennt nach Messzeitpunkten (Messung 1 und 2) und Aufgabe (Hören und Vorstellen).2

2σx = Standardfehler des arithmetischen Mittels.

Zum Zweck eines nach dem Zeitpunkt der Messung getrennten paarweisen Vergleichs der während der beiden Aufgaben abgeleiteten EMG-Werte wurden die Variablenpaare »Hören 1 versus Hören 2« und »Vorstellen 1 versus Vorstellen 2« jeweils einem t-Test unterzogen.3

3Die zu testenden Verteilungen waren gemäß dem Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest normalverteilt (Hören 1: Z = 1,291; p = 0,069; Hören 2: Z = 1,264; p = 0,138; Vorstellen 1: Z = 1,252; p = 0,138; Vorstellen 2: Z = 1,366; p = 0,069; exakte 2-seitige Signifikanzen).


x s σx t df p
Hören 1 vs. Hören 2 -0,4521,0990,155-2,910490,005
Vorstellen 1 vs. Vorstellen 2-0,1250,6220,088-1,430490,159

Tabelle 11.7: t-Test der artefakt- und baselinebereinigten EMG-Werte beim zweimaligen Hören und Vorstellen (n = 50)

Es zeigte sich in Tabelle 11.7 nur beim Musikhören ein signifikanter Unterschied zwischen der ersten und zweiten akustischen Darbietung der Musikausschnitte.4

4df = degrees of freedom (Freiheitsgrade).

Der oben geschilderte signifikante Effekt beim Faktor Zeitpunkt ist also hauptsächlich auf die erhöhten EMG-Werte beim wiederholten Hören der Musik zurückzuführen.

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