- 27 -Schabbing, Bernd: Musik- und Audiotechnologien zwischen Technik, Marketing und Kundenwunsch 
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aber hohe Qualitäts- und Systemstandards forderten. Auf diese Weise konnte eine große einheitliche Verbreitung der Technik unter der »Marke« Dolby geschehen, die zugleich auch als eine Art »Gütesiegel« für ein positives Image der neuen Technik sorgt.45
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Stetter 1992.
Auch bei Dolby THX und Dolby Digital (Dolby AC-3) wird diese Vereinheitlichungsstrategie streng verfolgt.46
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Krista-Kafitz 1995.
So nehmen die Kunden die neue Technik als einheitlich und kompatibel wahr, auch wenn die einzelnen Geräte von verschiedenen Firmen und in unterschiedlicher Ausstattung angeboten werden. Zudem wurde das Marketing unter der Headline »Fernsehen wie im Kino« betrieben, sodass suggeriert wurde, dass sich die Kunden das Erlebnis Kino zu günstigen Preisen ins heimische Wohnzimmer holen können.

Darüber hinaus wurde der Information von Kunden und Zwischen/Einzelhandel eine weitaus größere Bedeutung beigemessen: Das Deutsche High-Fidelity-Institut (DHFI) – das 1967 gegründet wurde, also auch schon bei der Quadrophonie eine ähnliche Informations- und Schulungsmöglichkeit hätte anbieten können – hat nun bei Dolby Surround über Fortbildungskurse auch die Einzelhandelsverkäufer im Umgang und Gebrauch der neuen Technik geschult (s. Abbildung 2.3).

2.2.3.  Gründe des Markterfolgs

Die Einführung der CD und anderer digitaler Formate sowie weitere entscheidende Verbesserungen von Aufnahme- und Wiedergabetechniken in den 1990er Jahren hat die Übertragungsprobleme von Musik mit mehr als zwei Kanälen minimiert.

Zugleich sind die neuen Möglichkeiten der Quadrophonie durch ein System der »leichten« Unterhaltungselektronik zumindest in den Hintergrund gedrängt worden, da der Fernseh- und Video-Unterhaltungsmarkt schnell mit dieser Technologie versorgt werden sollte. So wurde ein viel größerer Kundenkreis angesprochen, da nicht nur die Hörer klassischer Musik, sondern in erster Linie Fernseh- und Video-Konsumenten angesprochen werden. Darüber hinaus ist nun auch eine größere Gruppe »High-Tech-Freaks« bereit, für eine überdies unkomplizierte und dank nun preiswerter elektronischer Bauteile erschwingliche »Effekt-Technologie« Geld auszugeben, die eine mittlerweile etablierte Stereo-Hörgewohnheit verfeinern kann. Auch die finanziellen Möglichkeiten und der Lebensstandard der Deutschen haben sich in den 1990er Jahren verbessert, ebenso wie die Bereitschaft, in Unterhaltungselektronik zu investieren.47

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S. Media-Perspektiven 1996. Nach dem Jahresbericht der GfK Handelsforschung und der Gesellschaft für Unerhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) gaben die Deutschen 1996 etwa 56 Milliarden DM für Unterhaltungselektronik aus.
Der Diversifizierung des Verbrauchers in verschiedene

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