- 57 -Probst-Effah, Gisela (Hrsg.): Musikalische Volkskultur und elektronische Medien 
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Forschungsperspektiven zur Volksmusik im Wandel der Dokumentationstechnik: Fortschritte und Nebenwirkungen beim Einsatz neuer Medien

Manfred Seifert

Die technischen Möglichkeiten zur akustischen und bildlichen Aufzeichnung von musikalischen Ereignissen haben sich während der vergangenen hundert Jahre rasant entwickelt. Für die Etablierung der Musikwissenschaft, insbesondere der Vergleichenden Musikwissenschaft und der Ethnomusikologie, als akademisches Fach, bildete die Einführung audiovisueller Aufzeichnungstechniken zudem einen wesentlichen Motor.1

Egger, Kurt: Ethnomusikologie und Wissenschaftsklassifikation. Wien u. a. 1984, bes. S. 42–52; Kuckertz, Josef: Ethnomusikologie im Umkreis der Wissenschaften. In: Die Musikforschung 48:2 (1995). S. 117–130; Simon, Artur: Die methodologischen Implikationen der aufnahmetechnischen Medien in der Ethnomusikologie. In: Elisabeth Th. Hilscher / Theophil Antonicek (Hg.): Vergleichend-Systematische Musikwissenschaft. Beiträge zu Methode und Problematik der systematischen, ethnologischen und historischen Musikwissenschaft. Franz Födermayr zum 60. Geburtstag. Tutzing 1994. S. 93–107, hier S. 94.-->

1   Egger, Kurt: Ethnomusikologie und Wissenschaftsklassifikation. Wien u. a. 1984, bes. S. 42–52; Kuckertz, Josef: Ethnomusikologie im Umkreis der Wissenschaften. In: Die Musikforschung 48:2 (1995). S. 117–130; Simon, Artur: Die methodologischen Implikationen der aufnahmetechnischen Medien in der Ethnomusikologie. In: Elisabeth Th. Hilscher / Theophil Antonicek (Hg.): Vergleichend-Systematische Musikwissenschaft. Beiträge zu Methode und Problematik der systematischen, ethnologischen und historischen Musikwissenschaft. Franz Födermayr zum 60. Geburtstag. Tutzing 1994. S. 93–107, hier S. 94.

Dabei ist ihr Stellenwert für die wissenschaftliche Forschung unbestritten. Über ihren Quellenwert jedoch und ihre Eignung im Rahmen der aktuellen Forschungsperspektiven in Musikethnologie, Volksmusikforschung und Musikwissenschaft bestehen unterschiedliche Auffassungen.

Positive Bewertungen betonen, dass »Bild- und Tonträger die aufgezeichnete Materie unmittelbarer wiedergeben als die Schrift, die lediglich eine symbolische Aufzeichnung erlaubt.«2

Eibner, Franz: Die Aufzeichnung von Volksmusik als Voraussetzung zur Kenntnis des Gestaltwandels, sowie ihrer Gestalt. In: Österreichische Musikzeitschrift 24 (1969). S. 514–526.-->

2   Eibner, Franz: Die Aufzeichnung von Volksmusik als Voraussetzung zur Kenntnis des Gestaltwandels, sowie ihrer Gestalt. In: Österreichische Musikzeitschrift 24 (1969). S. 514–526.

Als wesentlicher Vorteil aller instrumentellen Aufzeichnungsformen (via Tonband, Film, Video, Foto) gilt hier, dass sie eine detailliertere Beobachtungssituation ermöglichen, die zudem zu jeder Zeit beliebig oft wiederholt werden kann und einem weiteren Kreis auch überprüfbar bleibt.3

Baumann, Max Peter: Ethnomusikologische Feldforschung. In: Gerlinde Haid / Ursula Hemetek / Rudolf Pietsch (Hg.): Volksmusik: Wandel und Deutung. Festschrift für Walter Deutsch zum 75. Geburtstag. Wien 1998. S. 28–47, hier S. 40.-->

3   Baumann, Max Peter: Ethnomusikologische Feldforschung. In: Gerlinde Haid / Ursula Hemetek / Rudolf Pietsch (Hg.): Volksmusik: Wandel und Deutung. Festschrift für Walter Deutsch zum 75. Geburtstag. Wien 1998. S. 28–47, hier S. 40.

Kritische Bewertungen argumentieren, dass die Arbeit mit Ton- und Bildmedien dazu tendiert, die Realität mehrfach zu filtern – etwa durch störende Einflüsse auf die Musikausübenden und die sie umgebende Situation infolge des Aufnahme-Arrangements oder durch die Eingriffe von Produzent, Aufnahmeleiter und Toningenieur in die aufgezeichneten Daten.4

Thiel, Helga: Zum städtischen und ländlichen Musizieren in Österreich im 20. Jahrhundert. In: Doris Stockmann / Jens Henrik Koudal (Hg.): Historical Studies on Folk and Traditional Music. ICTM Study Group on Historical Sources of Folk Music. Conference Report, Copenhagen 24.–28. April 1995. Copenhagen 1997. S. 95–105, hier S. 95f.-->

4   Thiel, Helga: Zum städtischen und ländlichen Musizieren in Österreich im 20. Jahrhundert. In: Doris Stockmann / Jens Henrik Koudal (Hg.): Historical Studies on Folk and Traditional Music. ICTM Study Group on Historical Sources of Folk Music. Conference Report, Copenhagen 24.–28. April 1995. Copenhagen 1997. S. 95–105, hier S. 95f.

Sie verweisen darauf, dass auch Ton- und

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