- 257 -Probst-Effah, Gisela (Hrsg.): Musikalische Volkskultur und elektronische Medien 
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Gizmo2000theGremlin (9. Februar 2001)

»Dann wählst du die WAV-Datei einfach als Rufton aus und schon hast du ein komplettes Lied mit evtl. Gesang usw. auf deinem Handy! Wenn jetzt dein Handy klingelt, dann schaut dich jeder mit Respekt an, weil jeder sonst nur Piepstöne auf seinem Handy hat!!«55

http://www.ciao.de/Klingeltone\_Tipps\_Tricks\_\_Test\_1715476.

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Voreingestellte Klingeltöne werden von Jugendlichen als »langweilig«, neue, individuelle als »cool« bezeichnet.56

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56   Die Einteilung der Klingeltöne in u. a. »cool« (positiv) und »boring« (negativ) hat auch Pekkilä festgestellt. S. 113.

Deyna (24. Dezember 2000)

»Eigentlich will doch jeder eine tolle Melodie auf seinem Handy haben und nicht die langweiligen eingestellten.«57

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Pekkilä zieht einen Vergleich zur Kompositionstechnik Leitmotivik – der Klingelton als individuelles Leitmotiv eines jeden Handynutzers.58

Pekkilä, S. 116f.-->

58    Pekkilä, S. 116f.

Die Nutzer selbst nennen es »ihr Lieblingslied«.

mrdeath (20. Dezember 2000)

»Logos und Klingeltöne sind ja momentan sehr beliebt, denn wer will denn nicht seinen momentanen Lieblingssong als Handyklingelton haben.«59

http://www.ciao.de/Klingeltone\_Tipps\_Tricks\_\_Test\_1524199.-->


»Was würde dir am meisten fehlen, wenn du kein Handy hättest?« – »die süßen SMS von meinem Engel! Mein cooler Klingelton« (aus der Umfrage des Amts für Rheinische Landeskunde: Fragebogen-Nr. 702).

»Was gefällt dir an dem Handy besonders gut?« – »Sehr klein, handhabend, sexi, coole Klingeltöne, geiler Bildschirm« (Fragebogen-Nr. 104)

Deshalb reicht es auch nicht, dass man so lange wartet, bis ein Anruf das Handy klingeln lässt, sondern die Jugendlichen spielen sich, wie beobachtet, die Töne gegenseitig vor. – So ist es zu der »Musikinstrumentalisierung« des Handys gekommen.

Fazit

Das differenzierte Verwenden von Klingeltönen ist etwas, das von den Handy-Nutzern selbst initiiert wurde, die Musikindustrie überraschte und nicht »von oben«, von den Musikkonzernen, als Bedürfnis diktiert wurde. In den Klingeltönen wird Musik – gleichgültig welcher Herkunft – sich angeeignet, verarbeitet, verwendet.

Auch wenn die monophonen und polyphonen Klingeltöne nur eine kurze Zwischenstufe, eine Episode in der Handymusik-Welt gewesen sind, so bieten doch auch die Realtones bestimmte Möglichkeiten der Aneignung und der eigenen Gestaltung von Musik.

Die hier erläuterten verschiedenen technischen Möglichkeiten, die das Handy bietet, eigene Klingeltöne einzugeben und zu gestalten, sind es, die das Handy m. E. in


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