Epilog
Bleibt zum Schluss – um wieder an die Einleitung anzuknüpfen – die Antwort darauf zu
geben, wie nun der Computer, ausgestattet mit der Vienna Symphonic Library,
zum »Musikinstrument« wird und wie es nun möglich ist, auf dem Computer
»Orchester zu spielen«. Wie bereits erwähnt, gelangen die Klangbausteine durch
Sampling in den Computer und werden dort in einer Datenbank abgelegt. Zum
musikalisch geordneten Ablauf dieser Samples wird ein Sequenzer benötigt,
der die hinterlegte Kompositionsstruktur beinhaltet und die entsprechenden
Klangbausteine in Echtzeit aus dieser Datenbank abruft, kombiniert und wiedergibt. Das
»Instrument Computer« wird so zur Steuereinheit des virtuellen »Instrumentes
Orchester«.
Unterschiede werden nur noch in der allzu perfekten Wiedergabe spürbar, die keinerlei
Unreinheiten in der Intonation, Fehler und sonstige Unsauberkeiten in der Tongebung
aufweist, ein Manko, das in den folgenden Nachträgen durch entsprechende Korrekturen
beseitigt werden soll: Es ist dies die Austreibung der Unfehlbarkeit durch die
gezielte Programmierung von Fehlern – Fehlern als fundamentalem Unterschied
zwischen den menschlichen Tätigkeiten (wie Musizieren) und Virtualisierung.