- 287 -Müßgens, Bernhard / Gieseking, Martin / Kautny, Oliver (Hrsg.): Musik im Spektrum von Kultur und Gesellschaft 
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Michaela G. Grochulski

Die Entwicklung des Akkordeons und seiner Literatur

1 Einleitung

Sucht man nach wissenschaftlicher Literatur über das Akkordeon, so findet sich im Vergleich zu anderen Instrumenten relativ wenig Material, obgleich das Instrument in den vergangenen zwanzig Jahren doch verstärkt zu einem Forschungsgegenstand geworden zu sein scheint, was neben dem angefügten Literaturverzeichnis auch die Bibliographie Maria Dunkels zeigt (vgl. Dunkel, 82–122).

Angaben in Lexika beziehen sich eher auf Geschichte und Bauweise der Instrumentenfamilie als auf seine Literaturentwicklung. Selbst im Rahmen der instrumentenkundlichen Darstellung ist es bei weitem nicht selbstverständlich, daß in einigen Lexika oder Handbüchern die Möglichkeit eines dritten Manuals überhaupt genannt wird. [Stellvertretend sei hier das Musiklexikon von Mechthild von Schoenebeck, Gunter Reiß und Justus Noll genannt. Hier wird das Einzeltonmanual indirekt mit dem Hinweis erwähnt: »Konzertinstrumente für anspruchsvollere Musik besitzen ein weiteres Manual (Tastenreihe) für die linke Hand, auf dem chromatisches Spiel (mit allen Halbtönen) und freie Akkordbildung möglich sind.« Mißverständlich wird hier aber neben dem Wort »Tastenreihe«, das eher an die rechte als an die linke Hand denken läßt, der Begriff »anspruchsvollere Musik« gebraucht, denn bei Konzertanter Unterhaltungsmusik ist das dritte Manual nicht von Nöten. Gleichzeitig gibt es aber sehr viel ›einfache‹ – als Gegensatz zur ›anspruchsvolleren‹ – Literatur, die sehr wohl ein Einzeltonmanual erfordert. Zu ergänzen wäre also ein Hinweis auf solche Einsatzmöglichkeiten, da andererseits auch typische Klischeevorstellungen erwähnt werden (vgl. von Schoenebeck; Reiß; Noll, 11f).

Eine relativ ausführliche Erwähnung von (zeitgenössischer) Literatur und Komponisten für Akkordeon findet sich bei Erich Valentin (vgl. Valentin, 308–317). Das mag nicht nur auf sein Interesse, sondern auch auf seine Kontakte zu Trossingen zurückzuführen sein. So referierte er z.B. als Gastdozent bei den Trossinger Musiktagen 1959 (vgl. Herzog, 345). Daß das Interesse Valentins am Akkordeon nicht von Beginn an da war, sondern sich eine


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