- 7 -Merten, Jessica: Semantische Beschriftung im Film durch "autonome" Musik 
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Autoren- wie auch im Experimentalfilm oder in Dokumentationen in Erscheinung. Die Palette der zitierten Werke reicht im allgemeinen denn auch von Palestrina bis Ligeti. Insofern dürfte es schwierig sein, einen allumfassenden Funktions- oder Wirkungsbegriff autonomer Musik im Film zu entwerfen. Darüber hinaus ist es oft problematisch, den dramaturgischen Kunstgriff von instinktiver Willkür des Regisseurs zu unterscheiden, was von vornherein einen übergeordneten Zugriff erschwert. Schließlich mag die wissenschaftliche Schweigsamkeit zu diesem Thema auch daran liegen, daß autonome Musik im Film ebenso einen musikwissenschaftlichen Zugriff erfordert, der dem Filmkritiker zu abstrakt und dem historischen Musikwissenschaftler möglicherweise zu banal ist. Letzterer hört Filmmusik zudem allzuoft mit den Ohren des Konzertkritikers, was im Genre Film unangebracht ist. Vieles, was dem Musikwissenschaftler lieb und wert ist, beispielsweise geschlossene Formen des Zitates, originale Instrumentierung, offensive Themenentwicklung, kann und will auch autonome Musik im Film nicht leisten. Sie wird als funktionale Musik begriffen, deren Bestimmung das dramaturgische Zusammenwirken mit der visuellen Ebene ist.

Zielsetzung dieser Arbeit ist es daher, eine interdisziplinäre Beziehung zwischen autonomer Musik und Film entsprechend der vorangestellten These zumindest in einigen exemplarischen Fällen zu schaffen. Auf diese Weise soll eine erste Auswahl übergeordneter Funktionskategorien formuliert werden, denen autonome Musik im Film zugeordnet werden kann.


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