Autoren- wie auch im
Experimentalfilm oder in Dokumentationen in Erscheinung. Die Palette der
zitierten Werke reicht im allgemeinen denn auch von Palestrina bis Ligeti. Insofern
dürfte es schwierig sein, einen allumfassenden Funktions- oder Wirkungsbegriff
autonomer Musik im Film zu entwerfen. Darüber hinaus ist es oft problematisch, den
dramaturgischen Kunstgriff von instinktiver Willkür des Regisseurs zu unterscheiden,
was von vornherein einen übergeordneten Zugriff erschwert. Schließlich mag die
wissenschaftliche Schweigsamkeit zu diesem Thema auch daran liegen, daß
autonome Musik im Film ebenso einen musikwissenschaftlichen Zugriff erfordert,
der dem Filmkritiker zu abstrakt und dem historischen Musikwissenschaftler
möglicherweise zu banal ist. Letzterer hört Filmmusik zudem allzuoft mit den Ohren
des Konzertkritikers, was im Genre Film unangebracht ist. Vieles, was dem
Musikwissenschaftler lieb und wert ist, beispielsweise geschlossene Formen des Zitates,
originale Instrumentierung, offensive Themenentwicklung, kann und will auch autonome
Musik im Film nicht leisten. Sie wird als funktionale Musik begriffen, deren
Bestimmung das dramaturgische Zusammenwirken mit der visuellen Ebene
ist.
Zielsetzung dieser Arbeit ist es daher, eine interdisziplinäre Beziehung zwischen autonomer Musik und Film entsprechend der vorangestellten These zumindest in einigen exemplarischen Fällen zu schaffen. Auf diese Weise soll eine erste Auswahl übergeordneter Funktionskategorien formuliert werden, denen autonome Musik im Film zugeordnet werden kann. |