- 41 -Merten, Jessica: Semantische Beschriftung im Film durch "autonome" Musik 
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (40)Nächste Seite (42) Letzte Seite (600)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

An den Definitionsschwierigkeiten und der Abgrenzungen der Begriffe Paulis sowie an den Ausführungen Schmidts wird deutlich, daß eine fundierte Filmanalyse eine Analyse auf mehreren Ebenen erfordert: die formale Zuordnung von Bild und Musik – rein äußerlich und in erster Linie nicht wirkungsorientiert. Hier muß man sich allerdings der Nicht-Homogenität der Filmbilder bewußt sein, d.h. die Begriffe Paulis müssen auf allen Bildebenen – Vordergrund und Hintergrund – untersucht werden. Die Grenzen zwischen formaler Zuordnung von Bild und Musik und der Funktion von Musik vermischen sich hier, was auch in den bisherigen Ausführungen deutlich wurde. Mehrmals wurde hier für die Bild-Ton-Zuordnung der Begriff der »Funktion« von Musik verwandt. Diese ist hier jedoch rein formaler Art und wird daher der Bild-Musik-Zuordnung zugesprochen. Inhaltlich begründete Funktionen von Musik werden hier noch aufgeführt werden. Die zweite Ebene betrifft die funktionsanalytische Ebene, auf der mitunter aus der formalen Anordnung hinaus interpretiert werden muß. Die dritte Ebene entspricht der wirkungsanalytischen Ebene, auf der die Filmmusik gesehen werden muß, um möglichen Widersprüchen bei der rein formalen Zuordnung von Bild und Musik vorzubeugen. Funktionsanalyse und Wirkungsanalyse betreffen auch den musikalischen Kontext, den Pauli im Zitat anspricht. Für die Analyse autonomer Musik im Film besonders wichtig, da es um die Übertragung von musikalischen Kontexten geht. Die Wirkungsanalyse birgt jedoch ein Problem. Da Musik bei jedem Menschen mitunter ganz voneinander unabhängige Wirkungen hervorrufen kann, ist eine Analyse, die einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit haben soll, unmöglich, da auch entsprechende Mittel der Wirkungsanalyse wie Umfragen und daraus resultierende Statistiken in diesem Rahmen nicht vorgesehen sind. Als solche wird sie bei der Filmanalyse nur peripher behandelt, der Schwerpunkt wird auf die funktionsanalytische Ebene gelegt.

Erste Seite (i) Vorherige Seite (40)Nächste Seite (42) Letzte Seite (600)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 41 -Merten, Jessica: Semantische Beschriftung im Film durch "autonome" Musik