- 63 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
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Theoretical Sampling is the process of data collection for generating theory whereby the analyst jointly collects, codes and analyses his data and decides what data to collect next and where to find them, in order to develop his theory as it is emerging. The process of data collection is controlled by the emerging theory, whether substantive or formal (Glaser/Strauss 1967, 45; Hervorhebung im Original).

Weitere Gesprächspartner werden dabei nicht im Hinblick auf eine mögliche Repräsentativität der Stichprobe hin ausgewählt: »Vielmehr werden Personen [. . . ] nach ihrem (zu erwartenden) Gehalt an Neuem für die zu entwickelnde Theorie aufgrund des bisherigen Standes der Theorieentwicklung in die Untersuchung mit einbezogen« (Flick 21996, 82). Für die vorliegende Studie bedeutete dies, dass gezielt nach Probanden gesucht wurde, die z. B. aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit, der Art der genutzten Software oder spezieller Anwendungsvarianten für die Vertiefung bisheriger Ergebnisse von Interesse waren. So wurde als ›Sonderfall‹ auch das Interview mit Felix E. in die Studie mit einbezogen, obwohl seine Beschäftigung mit Musiksoftware nur von kurzer Dauer war und mit dem Verkauf des Computers geendet hatte. Gerade aus seiner Aufgabe des Musizierens wurden Aufschlüsse erwartet, welche Variablen für ein Scheitern verantwortlich sind.

Um schon beim Zugang zum Feld eine möglichst große Streuung zu ermöglichen, wurde auf die Nutzung unterschiedlicher Kanäle gesetzt: Die Stichprobenziehung erfolgte durch Vermittlung anderer Musiker, über Musik- oder Computerhändler, Musikpädagogen, Konzertveranstalter, Zeitungsredakteure oder über private Verbindungen. Vom ›Schneeballprinzip‹, also der Kontaktanbahnung durch bereits erfasste Interviewpartner, wurde nur in wenigen Fällen Gebrauch gemacht, um eine möglichst breit gefächerte Streuung zu erreichen (vgl. Hemming 2002, 76). Die Kontaktaufnahme erfolgte im Allgemeinen telefonisch. In diesem ersten Gespräch wurde kurz das Interesse der geplanten Untersuchung an den persönlichen Erfahrungen von Amateurmusikern im Umgang mit Musiksoftware erläutert. Mit 34 Musikern wurden Vorgespräche geführt. Vier zeigten kein Interesse an einem Interview. Mit drei Musikern wurden Pilotinterviews geführt, die zur Entwicklung und Überprüfung des Interviewleitfadens dienten. Diese Interviews wurden nicht in die Studie integriert. Für die Hauptuntersuchung wurden insgesamt fünfundzwanzig Personen ausgewählt. Ein durchgeführtes Interview wurde nicht in die Gesamtbewertung mit einbezogen, da die Grundvoraussetzung des Amateurstatus nicht vollends gegeben war, was sich aber erst im Verlauf des Gesprächs herausstellte. Ein weiteres Interview wurde nicht herangezogen, da Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Aussagen bestanden. Mit dreiundzwanzig Probanden bewegt sich diese Studie im Rahmen vergleichbarer Arbeiten (z. B. Grimmer 1991; Schlicht 2000; Hemming 2002).


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