- 133 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
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da gab es mal ’ne Platte für eine Mark. In dem Zusammenhang hört es sich gar nicht so gut an, was er sagt.

Beim nächsten Stück wurde ein Akkordeon spielender, russischer Verwandter eingebaut:

Und das jetzt, das war ein Traum! Wir haben russische Verwandtschaft und die haben einen Sohn, der ist nicht ganz richtig im Kopf. Aber ein ganz netter Kerl ist er und harmlos. Und der spricht halt kein Wort deutsch. Spielt aber Akkordeon. [...] Und der kann auch keine Noten, der hat sich alles selber rausgehört. Das ist jetzt nicht so toll, was er spielt, aber für jemanden, der es nie gelernt hat und keine Noten kann. Und der kam mal hier runter und da war ich gerade an dem Ding am machen. Da habe ich ihn einfach eingespannt – zum Singen oder zum Reden. Dann Effekte draufgegeben. Und der konnte sich auch sofort einfühlen in das. Obwohl ich auch gern gewusst hätte, was der dazu denkt. Du musst dir vorstellen, der ist vierzig, kommt aus Russland und ich brate ihm hier so einen Sound vor!

Bei einer anderen Aufnahme wurden bewusst Verfremdungen von Audiomaterial und die Fehlbedienung von Musikinstrumenten eingesetzt:

Das hier habe ich mal in einer [lacht] sehr stillen Stunde gemacht. [...Das hat] auch schon zu ein paar Verstörungen bei Leuten [geführt]. [Musikbeispiel läuft; sehr sphärische, eher düstere Klänge] [...] Da habe ich ein Stück aus einem bekannten Schlager gesamplet, ein Wort rausgeschnitten und tiefer abgespielt. [...] Der sagt: »Steh auf du faules Tier!« Das ist Theo, wir fahr’n nach Lodz. Der Anfang ist da: »Steh auf, du faules Murmeltier!« Und das ›Murmel‹ habe ich rausgeschnitten. Habe nur so ein bisschen rumgespielt, habe das mal tiefer gestimmt und das klang gar nicht so schlecht, da musste ich irgendwas raus machen. [...] Und dann hatte ich zwei E-Gitarren und so ein Casio-Keyboard. Und habe dann das Ding durch den Gitarrenverstärker durchgejagt, Echo drauf und hab das dann live eingespielt. Zehn Minuten lang.

Bei diesem Procedere wurde eine der Gitarren auch schon mal mit dem Schraubenzieher behandelt:

Wo’s hier so ein bisschen zieht, [habe ich die Gitarre] mit dem Schraubenzieher gehäckselt. [...] Ich habe so ›geschrotet‹. Ich habe zwei Gitarren hier liegen gehabt. Und zwei Verstärker. Das Keyboard, der Sampler, der läuft halt immer im Kreis, den habe ich irgendwann dann eingeschaltet. Und dann habe ich hier gespielt, und da rumgerührt, da noch mal rumgerührt und so. Und dann mal das Keyboard zwischendurch.

Doch auch an Alexander ging diese Aufnahmesession nicht spurlos vorüber:

Danach war mit ganz schön komisch. Ich hatte extra den Keller dunkel gemacht.


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