- 129 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (128)Nächste Seite (130) Letzte Seite (204)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

Schritt 2: Samplebearbeitung

Dieser Schritt besteht aus der Bearbeitung des Ursprungssamples: Man »bastelt [. . . ] sich halt die Beats zurecht« (Christian G.). Dabei werden dann z. B. »[e]infach so Stücke vom Schlagzeugsolo [. . . ] auseinander geschnitten« (Stephan H.). Meist dient hierzu von Beginn an der Computer. Roland S. nimmt aber zum Aufnehmen einen Sampler, bearbeitet das Sample dann aber am PC, dessen optische Darstellungsqualität er dem »Mäusekino« des Samplers vorzieht. Dabei wird auf auditiver und visueller Ebene gearbeitet:

Der Sampler spielt das solange, wie ich will, und dann hängt vorne und hinten noch irgendwelcher Mist dran. Wenn ich das auf den PC lade, dann habe ich die Kurve vorm Auge und kann das dann schön abschneiden (Roland S.).

Da hier das musikalische (Ausgangs-) Material geschaffen wird, nimmt dieser Schritt eine bedeutende Rolle im kreativen Prozess ein. »Die Samplebearbeitung an sich ist halt ein großer Teil« (Roland S.). Je nach Art des Stücks tritt er nur bei der Schaffung des/der Anfangssamples auf oder wird im weiteren Verlauf immer wieder gemacht.

Schritt 3: Strukturierung des Songs

Allgemein wird der Loop bzw. das Gebilde aus mehreren Loops und Samples zur Grundlage weiterer Arrangement-Schichtungen genutzt. Auch hier wird wieder experimentell und hörend komponiert:

Man sucht halt irgendwelche Sachen, die zusammenpassen. Man hat einen Drumloop, mit dem man anfängt, und dann sucht man irgendwas, was dazu passt. Ob nun von der Harmonie oder vom Rhythmus, der Geschwindigkeit. Irgendwas was passt (Roland S.).

Mitunter kann ein Stück komplett aus solchen Samples zusammengesetzt sein:

Das ist so ein Song, wie wir ihn heute machen würden. Das ist so ein alter Disco-Loop bzw. ein Hip-Hop-Loop. Und da wird halt das ganze Arrangement herumgebaut. Das Lied besteht nur aus Loops von irgendwelchen Platten (Christian G.).

Der Beat [des Musikbeispiels] besteht eigentlich aus einem Schlagzeugsolo, das ich von einer Platte gesamplet habe und dann geschnitten habe und dann verschiedene Soloteile dann als Steigerung reingenommen habe. Habe die dann so hintereinander geschnitten, und dann steigert sich das so langsam.

Neben weiteren Samples kommen hierbei auch direkte Instrumentaleinspielungen zum Einsatz. Zum Grundbeat des Stücks werden weitere Parts meist mit dem Keyboard hinzugefügt. Bei den für die Disco gedachten Stücken von Roland S. und Oliver R. bleibt es aber oftmals bei einfachen Strukturen, die dann als rhythmische Grundlage für live getätigte Sound-Variationen dienen.

Das ist halt reine DJ-Musik. Es gibt sehr viele DJs, die so Musik machen, sich halt nur der alten Loops bedienen und die neu aufmöbeln, ein paar Filter drauf, ein bisschen Effekt (Roland S.).


Erste Seite (i) Vorherige Seite (128)Nächste Seite (130) Letzte Seite (204)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 129 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker