Editorfenster als Eingabemedien
Im Gegensatz zur Arbeit mit externen Medien spielen instrumentenbezogene
Fertigkeiten und hieraus hervorgehende Bevor- oder Benachteiligungen bei
der Eingabe von MIDI-Daten über Editor-Fenster eine weniger bedeutsame
Rolle. Die Editor-Eingabe bietet somit auch nicht spielsicheren Musikern die
Möglichkeit, komplexere Instrumentalparts zu erstellen. In der Praxis steht
hierbei jedoch das Programmieren von Schlagzeugparts im Vordergrund: »Man
bastelt sich halt die Beats mit der Software zusammen« (Christian G.). So
bietet sich insbesondere die Rasterung des Matrixeditors zum Zusammensetzen
von Drum-Patterns an, obgleich diese Praktik nicht bei allen unumstritten
ist:
Tendenz 1: Pro Editoreingabe
Die Schlagzeugsounds, das mache ich alles am Rechner. [...] Man kann
es zwar spielen, aber das ist schlecht. [...] Da gibt es im Programm die
Möglichkeit, step by step vorzugehen. Ich gebe von vornherein so ein Raster
vor, das sind z. B. 16tel oder 32tel, und ganz egal, [...] in welcher zeitlichen
Abfolge ich die Note mache, der fügt die dann immer in 32tel Abständen
hintereinander (Tobias B.).
Wenn ich z. B. was mit Bassdrum habe, dann spiele ich das nicht ein,
sondern klicke halt die einzelnen Noten an [...]. Angenommen ich hätte
jetzt hier eine Bassdrum, dann würde ich die einfach anklicken und mir die
entsprechende Lautstärke einstellen. Das geht wesentlich schneller, als wenn
ich das einspielen würde, als wenn ich so einfache Bassdrum-Figuren oder
Hi-Hat eingeben würde (Jan W.).
Was Drums und solche Sachen angeht, wenn ich so Richtung Techno was
mache, da spiele ich recht wenig ein. Da gebe ich das meiste ein. Ich weiß halt
schon, welche Sachen ganz gut passen und wie man die am besten eingibt.
Das geht dann wesentlich schneller, als wenn ich das jetzt hier einspielen
würde. Das ist dann meistens nicht hundertprozentig genau, und da weiß ich
halt, da kann ich auf 32tel genau oder noch genauer [...] eingeben (Jan W).
Ich tippe das immer mit der Maus [ein] [...]. In dem Fenster, wo die
Drum-Patterns drauf sind. Da bin ich eigentlich die meiste Zeit drin und
versetze die einzelnen Schläge (Ralf N.).
Tendenz 2: Kontra Editoreingabe
Ich spiele die Drums über das Keyboard ein, ich setze nicht Noten oder
solche Sachen am Computer, das liegt mir auch nicht. Das habe ich noch
nie gemocht. Ich konnte auch nie gut Drumcomputer programmieren. Dieses
Punkte-oder-Kreuze-in-ein-Raster-Setzen auf dem Bildschirm hat mir nie
gelegen (Bastian L.).
Geht es über das Programmieren von Drumparts hinaus, so wird die editorbasierte
Eingabe auf der reinen MIDI-Ebene nur bedingt genutzt. Geht es z. B. um Bassriffs,
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