- 3 -Lehmann, Silke: Bewegung und Sprache als Wege zum musikalischen Rhythmus 
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›stimmig‹, ›richtig‹, ›ästhetisch‹ oder würde ›lustvoll‹ ausgeführt. Berechtigt ist die Frage, wie diese Zuschreibungen im Einzelnen ausgelegt werden sollen. Für den Umgang mit Rhythmen, für deren Wahrnehmung und Ausführung gibt es keinen Gradmesser. Selbst wenn im Musikunterricht Stoppuhren zur Verfügung stünden, die bis in den Bereich von Millisekunden messen würden – dies könnte nur sehr begrenzt helfen, ein Urteil zu fällen. Rhythmen werden subjektiv wahrgenommen, sie unterliegen individueller Einschätzung. Eine absolute Objektivierung kann es deshalb weder im konkreten Umgang mit Rhythmen geben, noch in der Verbalisierung von Eindrücken und Erfahrungen. Jede Person, jeder Mensch wird sich auf andere Art und Weise mit einem Rhythmus in Beziehung setzen. Diese (hier vorweggenommene) Erkenntnis führt zum zweiten Gedanken: Im Mittelpunkt der folgenden Ausführungen steht immer der Mensch (oder eine individuelle Gruppierung von Menschen). Egal ob die Perspektive mehr naturwissenschaftlicher oder geisteswissenschaftlicher Art ist, Sinn und Zweck aller Überlegungen ist es, ein fundiertes Wissen über die Beziehung von Zeit, Rhythmus und Individuum zu gewinnen. Die Erkenntnis, dass sich diese Beziehung kaum quantitativ erfassen lässt, sondern vielmehr qualitativer Art ist, muss Grundlage einer anthropologischen (d. h. am Wesen des Menschen orientierten) Annäherung an die Thematik sein.

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