- 198 -Lehmann, Silke: Bewegung und Sprache als Wege zum musikalischen Rhythmus 
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mit ein und demselben Rhythmus verknüpft wird. So kann der Birnbaum zweizeitig mit zwei Viertelnoten oder aber auch dreizeitig als Viertel mit nachfolgendem Achtel dargestellt werden. Der Apfelbaum wird sowohl mit zwei Achteln und einem Viertel rhythmisiert als auch mit drei Achteln (Orff/Keetman 1950, S. 68). Das Curriculum Musikalische Früherziehung (Wucher/Twittenhoff 2003) arbeitet dagegen seit den Sechzigerjahren mit folgender fester Verknüpfung (ebd. S. 31ff.):

In Instrumentalschulen haben beispielsweise Peter Heilbut für das Klavier oder Armgard Pudelko für die Blockflöte diese Verknüpfung aus der Früherziehung in den Instrumentalunterricht übernommen (Heilbut 1977; Pudelko 1979). Auch die Handreichungen für den Erwachsenenunterricht des VdM (Afifi-Emmerling u. a. 1993) nennen diese (und andere) Wörter zu den entsprechenden Rhythmen. Kritisches Hinsehen wirft allerdings die Frage auf, ob beispielsweise das Wort ›Kamel‹ (ebd. S. 37) tatsächlich aus zwei gleich langen Silben besteht – oder ob die erste Silbe nicht kurz gesprochen wird. Auch werden die Wörter ›Krokodil‹ und ›Pinguin‹ als zwei auftaktige Achtel mit nachfolgendem Viertel notiert (ebd.) – dies erscheint für das Krokodil passend, nicht jedoch für den Pinguin, der im normalen Sprachgebrauch auf der ersten Silbe betont wird.


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(Afifi-Emmerling u. a. 1993, S. 37)


Hinsichtlich der Beispiele von Ernst (s. o.) stellt sich die Frage, worin die unterschiedliche Rhythmisierung von »Riesenschlange« im Vergleich mit »Klapperschlange« begründet liegt. Die Alltagssprache gibt diesen Unterschied nicht vor, er ist letztlich willkürlich gewählt. Auch im Vergleich von »Fingerhut« und »Apfelbaum« ist nicht wirklich plausibel, wieso ersteres schnell gesprochen wird und


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