Kürzlich schrieb ein Autor zu diesem Thema zutreffend:

"Ein Musiklehrer ist ein seltener Vogel, Klavierlehrer, Geigenlehrer, Orgellehrer, Gesangslehrer, Theorielehrer, - sie alle sind alltäglich, wenn man ihr eigenes Diktum übernimmt, sie seien Lehrer. Aber obwohl sich die meisten von ihnen als Musiklehrer bezeichnen mögen, bleibt eine leichte Unstimmigkeit festzustellen, die sich der Tatsache verdankt, daß sie nicht Musik unterrichten. Denn Musik ist eine Sprache. Sie wird gesprochen und verstanden, obwohl sie mit Finger- und Vokalorganen artikuliert wird, - anstelle der Sprechorgane, die in anderen Sprachen benutzt werden. Es gibt jene, die diese Sprache überhaupt nicht kennen, jene, die Analphabeten sind und jene, die Musik kennen wie Demosthenes Griechisch oder Gladstone Englisch konnte.

Klavierunterricht ist - sagen wir einmal - ein fraglos sehr wichtiges und unaufgebbares Element des Musikunterrichts. Er hat sogar eine wichtigere Beziehung zur Musik, als die Vortragskunst zum Französischen, - und doch ist er kein Musikunterricht. Er geht häufig über Jahre und entläßt den Schüler schließlich mit sehr mageren musikalischen Kenntnissen. Jeder würde sich nach jahrelanger Arbeit im Französischen unangemessen belohnt finden, wenn er am Ende nur mit Schwierigkeiten ein französisches Buch lesen, sich an einem französischen Schauspiel erfreuen oder die Sprache sprechen könnte. Was wir brauchen, ist musikalische Bildung. Schulen und Colleges sollten es ebenso als ihre Verpflichtung ansehen, in den Schülern eine verstehende Liebe zur Musik zu verankern, wie zu guten Bildern, guter Architektur und guter Literatur. Es ist von geringerer Bedeutung, ob die Schüler zu spielen, zu singen oder zu komponieren lernen. Es ist aber von großer Bedeutung, ob sie das Verstehen auf einfühlende Weise lernen. Eine solche Erziehung bedarf nicht unbedingt irgendeines technischen Trainings im Singen oder