- 83 -Klußmann, Jörg: Musik im öffentlichen Raum 
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der Komponist fest steht, jedoch die Titelbezeichnung mehrdeutig ist (z. B. »Sonata in A, Scarlatti«). Die unzulänglichen Angaben aus der Original-Aufstellung werden in Anführungsstrichen zitiert: M3, M4, M10, M11, M14, M17, M18; N2, N3, N4, N5, N18 und N22. Einige Titel erklingen als Teile größerer Formen auf dem Classical-Kanal aus dem Zusammenhang gerissen. Die Aufstellung enthält oft nur Angaben zum Werkszusammenhang (Film, Oper, Sonate, Sinfonie, etc.) nicht jedoch zum konkret erklingenden Teil: M3, M4, M5, M15, M16, M18, N3, N5, N7, N10, N15 und N20. Einige Angaben waren so ungenau, dass weder Komposition noch Komponisten ermittelt werden konnten. Dann sind die Angaben aus der Muzak-Playlist in Klammern und Anführungsstrichen direkt zitiert. Unter »Komponist« stehen dadurch in diesen Fällen manchmal (fälschlicherweise) Namen oder Namensfragmente von Dirigenten, Instrumentalisten oder Ensembles. Da diese jedoch nicht durchgängig angegeben sind, habe ich darauf verzichtet, eine extra Spalte anzulegen: M8, M9, M13, N6, N9, N13, N14, N17, N19 und N21. In einigen Fällen ergeben sich aus der Recherche Informationen über die Besetzung/Bearbeitung (z. B. erklingt N2 »Triumphal March«/Händel in einer Bearbeitung für Gitarre, Harfe und Piano von Steve Hall). In den meisten Fällen jedoch fehlen sie, weshalb die spärlich vorhandenen Angaben nicht berücksichtigt wurden. Die Jahreszahlen beziehen sich somit immer auf das Kompositions-/Veröffentlichungsjahr der Original-Werke. Von einer ursprünglich geplanten Kategorisierung nach Epochenbegriffen wie Barock, Klassik, Romantik habe ich abgesehen. Während sich einige Titel leicht zuordnen lassen, wird es gerade bei den vielen nicht exakt bestimmten Werken problematisch. Es wäre wissenschaftlich sicher nicht redlich, z. B. ein nicht näher bestimmbares Menuett von J.C. Bach (M 17) »blind« entweder dem Spätbarock oder der Frühklassik zuzuordnen.

So bleibt der Gesamteindruck zwangsläufig recht vage. Deutlich zu erkennen ist jedoch, dass die Auswahl des Classical-Kanals sich an der Musik des 18. und 19. Jahrhunderts orientiert. Auch die neueren Werke aus dem 20. Jahrhundert (M11, N4, N7, N8, N11, N15, N18) sind allesamt solche, die historischen Klangidiomen gehorchen. Das älteste Werk (1689) ist ein ungenannter Teil aus der (Semi-)Oper »Fairy Queen« von Henry Purcell (N20). Zu den jüngsten Kompositionen zählen die drei Stücke von Rondo Veneziano76
76
Der Einfachheit halber wird das »Kammerensemble« Rondo Veneziano hier als Komponist geführt, obwohl die Kompositionen meist vom Dirigenten und musikalischen Leiter des Ensembles Gian Piero Reverberi stammen. Ähnlich wie bei Popmusikern verschmilzt bei Rondo Veneziano die Wahrnehmung von Komponist und Interpret.
(M11, N11, N18) sowie die Ausschnitte der Filmmusik zu »Jenseits der Stille« von Niki Reiser (N7) und das nicht näher

zu identifizierende »Adagio« von John Williams (N4), vermutlich ebenfalls Teil einer Filmmusik. Das Kompositionsdatum bzw. die Musikepoche scheint bei der Anordnung der Stücke keine Rolle zu spielen.

Obwohl eine Reihe von Einträgen der Aufstellung teilweise oder gänzlich offen bleiben müssen, ergibt sich doch ein recht klares Bild der »inneren« Funktionalität des Kanals. Als »Rohmaterial« fungieren Einzelsätze bzw. Werksfragmente oder kürzere Stücke von meist populärer Natur. Keines erklingt in seinem ursprünglichen Werkszusammenhang. Die Auswahl von kurzen Stücken bzw. Einzelsätzen erinnert (mit Einschränkung) durchaus an das Programm von Klassik-Radio, auch wenn sie dort natürlich eingebettet sind in ein Programmschema mit Serviceelementen und


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