- 61 -Klages, Thorsten: Medium und Form - Musik in den (Re- )Produktionsmedien 
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von Musiksoftware und Musikhardware ein, wie z.B. beim CDJ-Player, der dem digitalen DJ ein »Vinyl Feeling«4
4 Vgl. Werbetext zum CDJ 1100 von der Firma Gemini,
http://www.dj-parts.de/djparts/cdplay/cdnum.htm (12.12.1999).
simulieren soll. Auf diese Weise entfalten sich in digitalen Medien (PC, Sampler, etc.) neue Zwischen- oder Mischformen, die seit Ende der achtziger Jahre in den Medientheorien als Phänomene der Intermedialität neu diskutiert werden.5
5 Vgl. Prümm (1988).
Darauf soll in diesem Kapitel im Abschnitt 4.2 »Zur Repositionierung analoger Formen in digitalen Medien« und im darauf folgenden Kapitel »Formen der Medialisierung« näher eingegangen werden. Recording als Medium kann umfassend in diesem Rahmen nicht dargestellt werden. Auf die folgenden Aspekte muß hier verzichtet werden: Klaus Schöning unterscheidet zwischen Aufzeichnungssystemen und Bearbeitungssystemen für akustische Schrift. Aufzeichnungssysteme beschreibt Schöning als Speichermedien für akustische Information.

»Die verschiedenen Aufzeichnungssysteme in der Geschichte der Akustischen Kunst – vom Phonographen, den Wachs- und Schellack-Platten, dem Tonband, der Tonkassette, der CD bis zu binären virtuellen Tonträgern – sind gleichsam das Pergament, in das sich die akustischen Informationen einschreiben und dort wieder verfügbar sind.«6

6 Schöning (1996, S. 65).

Unter Bearbeitungssystemen faßt Schöning die Peripheriegeräte der Aufzeichnungssysteme, die er umstandslos als Instrumente bezeichnet.

»Alle anderen Instrumente, wie Schnittpult und Mischpult (digital oder analog), Filter, Sampler, Kompressoren, Ringmodulatoren und Keyboard, generieren und manipulieren die vom Mikrophon aufgenommenen und auf Tonträger aufgezeichneten akustischen Informationen. Es sind Bearbeitungssysteme akustischer Schrift.«7

7 Ebd.

Dieses Kapitel beobachtet ausschließlich Formen im Medium der Tonaufzeichnung mit Schallplatte und Tonband. Die Formen der Bearbeitungssysteme (z.B. die Formen der Live-Elektronik in der elektroakustischen Avantgarde) werden hier nicht miterfaßt. Auch die Verfahren der Aufzeichnung musikalischer Informationen mit mechanisch gesteuerten Musikinstrumenten (z.B. Glockenspiele), optophonetischen Medien und verschiedenen anderen Verfahren des Tonfilms müssen in diesem Rahmen unbehandelt bleiben. Verzichtet werden muß weiterhin auf die Darstellung digitaler Verfahren der Tonaufzeichnung, wie sie heute u.a. mit CD, MiniDisk, Dat-Rekordern, Samplern, PC und Harddisk-Recordingsystemen gängige Praxis der Tonaufzeichnung sind.

4.1.  Analoge Aufzeichnungstechnologie

Die Aufzeichnungssysteme Schallplatte und Tonband erschließt dieser Abschnitt wie folgt: Zunächst werden die wichtigsten Schritte (1) der Technikgeschichte zusammengefaßt. Hiebel/Hiebler/Kogler/Walitsch8

8 Hiebler (1998).
schlagen in ihrer Geschichte der

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