von Musiksoftware und
Musikhardware ein, wie z.B. beim CDJ-Player, der dem digitalen DJ ein »Vinyl
Feeling«4
4 Vgl. Werbetext zum CDJ 1100 von der Firma Gemini,
http://www.dj-parts.de/djparts/cdplay/cdnum.htm (12.12.1999).
|
simulieren soll. Auf diese Weise entfalten sich in digitalen Medien (PC,
Sampler, etc.) neue Zwischen- oder Mischformen, die seit Ende der achtziger
Jahre in den Medientheorien als Phänomene der Intermedialität neu diskutiert
werden.5
Darauf soll in diesem Kapitel im Abschnitt 4.2 »Zur Repositionierung analoger Formen
in digitalen Medien« und im darauf folgenden Kapitel »Formen der Medialisierung«
näher eingegangen werden. Recording als Medium kann umfassend in diesem Rahmen
nicht dargestellt werden. Auf die folgenden Aspekte muß hier verzichtet werden: Klaus
Schöning unterscheidet zwischen Aufzeichnungssystemen und Bearbeitungssystemen für
akustische Schrift. Aufzeichnungssysteme beschreibt Schöning als Speichermedien für
akustische Information.
»Die verschiedenen Aufzeichnungssysteme in der Geschichte der Akustischen
Kunst – vom Phonographen, den Wachs- und Schellack-Platten, dem Tonband,
der Tonkassette, der CD bis zu binären virtuellen Tonträgern – sind gleichsam
das Pergament, in das sich die akustischen Informationen einschreiben und
dort wieder verfügbar sind.«6
6 Schöning (1996, S. 65).
|
Unter Bearbeitungssystemen faßt Schöning die Peripheriegeräte der
Aufzeichnungssysteme,
die er umstandslos als Instrumente bezeichnet.
»Alle anderen Instrumente, wie Schnittpult und Mischpult (digital oder analog),
Filter, Sampler, Kompressoren, Ringmodulatoren und Keyboard, generieren
und manipulieren die vom Mikrophon aufgenommenen und auf Tonträger
aufgezeichneten akustischen Informationen. Es sind Bearbeitungssysteme akustischer
Schrift.«7
Dieses Kapitel beobachtet ausschließlich Formen im Medium der Tonaufzeichnung mit
Schallplatte und Tonband. Die Formen der Bearbeitungssysteme (z.B. die Formen der
Live-Elektronik in der elektroakustischen Avantgarde) werden hier nicht miterfaßt. Auch
die Verfahren der Aufzeichnung musikalischer Informationen mit mechanisch
gesteuerten Musikinstrumenten (z.B. Glockenspiele), optophonetischen Medien und
verschiedenen anderen Verfahren des Tonfilms müssen in diesem Rahmen unbehandelt
bleiben. Verzichtet werden muß weiterhin auf die Darstellung digitaler Verfahren
der Tonaufzeichnung, wie sie heute u.a. mit CD, MiniDisk, Dat-Rekordern,
Samplern, PC und Harddisk-Recordingsystemen gängige Praxis der Tonaufzeichnung
sind.
4.1. Analoge Aufzeichnungstechnologie
Die Aufzeichnungssysteme Schallplatte und Tonband erschließt dieser Abschnitt wie
folgt:
Zunächst werden die wichtigsten Schritte (1) der Technikgeschichte zusammengefaßt.
Hiebel/Hiebler/Kogler/Walitsch8
schlagen in ihrer Geschichte der
|