A - Teil : 4 + 4 (5) Takte (p)

B - Teil : 4 + (3 + 4 ) Takte (p)

A' - Teil : 4 + 4 (5) Takte (mf)

B' - Teil : 4 + (3 + 5 ) Takte (p - f - pp)

A'' - Teil : 6 + (3+5) Takte (f - mf - p - pp)

Alle genannten Parameter können vielfach kombiniert oder gesondert als Aufgabe gestellt und ausgeführt werden. Die Abfolge und der konzeptionelle Aufbau größerer Probeneinheiten müssen vom Lehrenden und den Studierenden je nach den konkreten Situationen und Fähigkeiten gesteuert werden. Eine sinnvolle und stringente, aber dennoch flexible Struktur entwickeln zu können, ist Ziel probentechnischer Schulung. Im Verlauf ihrer Umsetzung während der Probe sieht sich der Ensembleleiter im Zuge der Aktivierung aller bisher genannten Parameter unter dem Einfluß sich überlagernder Sinneseindrücke: Im gegenwärtigen Augenblick wird eine Dirigierfigur und ein Körperausdruck ausgeführt, während das Ohr gleichzeitig das soeben Gespielte (= Vergangenes) kontrolliert, um auf Fehler zu reagieren, und das gedankliche Bewußtsein das Kommende vorbereitet.

Diese Kombination wird während der Ausbildungszeit von zwei Semestern nicht zur Routine gebracht werden können, doch wird nach und nach mehr Aufmerksamkeit für die Gleichzeitigkeit von Details freigesetzt. Dies zu bewältigen erfordert eine weitgehend „verselbständigte und selbstverständliche“ Verfügbarkeit dirigentischer Bewegungsabläufe, denn erst, wenn „es dirigiert“, kann Aufmerksamkeit und Reflexionsraum für die genannten gleichzeitigen Sinneseindrücke frei werden. Als angestrebter Idealzustand, der die Notwendigkeit steten Übens mit dem Ziel zunehmender Sensibilität und musikalischer Gestaltungskraft unterstreicht, kann und sollte dies durchaus vermittelbar sein.