Claudia
Kayser-Kadereit
„Ich
dirigiere..., du dirigierst..., es dirigiert...“
Gedanken
zu Ausbildungsschwerpunkten des Faches Ensembleleitung
im
Rahmen des Schulmusikstudiums
-
Formale
Vorgaben
-
Persönlichkeitsstrukturen
– „ich dirigiere“
-
Die
Gruppensituation – „du dirigierst“
-
Das
Probenspektrum – „es dirigiert“ – am Beispiel
von Bartóks Abend auf dem Lande
1.
Formale Vorgaben
1
Stellvertretend für zahlreiche Literaturbeispiele seien hier
Kyrill Kondraschin, Die Kunst des Dirigierens, München
1989, S. 13; Fritz Busch, Der Dirigent, Zürich 1961, 2.
Aufl. Frankfurt a. M. 1990, S. 8; Hermann Scherchen, Lehrbuch des
Dirigierens, Mainz 1953, S. 4 genannt. So, wie an dieser Stelle
Vertreter männlichen und weiblichen Geschlechts gemeint sind,
sind auch bei allen folgenden Personenbezeichnungen die „-innen“
einbezogen!
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– auch wenn letztere nach wie vor deutlich in der Minderzahl
sind – haben bekannt, in einem permanenten Lernprozeß zu
stehen, und wer selbst kontinuierliche Orchesterarbeit betreut,
spürt den eigenen Entwicklungsprozeß. So wäre es
vermessen zu glauben, ein mehrsemestriger Unterricht innerhalb eines
musikpädagogischen Studiums könne den Ausbildungsstand des
Studierenden zu einem „Abschluß“ bringen. Die
„Abschluß-prüfung“ im Rahmen des Ersten
Staatsexamens, und hier wiederum als Teilprüfung im
praktisch-methodischen bzw. künstlerisch-praktischen Bereich,
dient der Reflexion eines individuellen Status quo, der Konstruktion
eines „Ernstfalles“ und dem Vergleich von
Entwicklungsprozessen der Studierenden untereinander.
Vorangegangen ist
dieser Prüfung in der Regel ein 2–8semestriger
Gruppenunterricht, gegebenenfalls mit begleitenden Tutorien. Eine
Semesterveranstaltung umfaßt in der Regel eine 90minütige
Sitzung pro Vorlesungswoche. Intensität, Qualität und
Schwerpunktsetzung dieses Ausbildungsbereiches differieren
bundesweit in nicht geringem Maße, so daß examinierte
Schulmusiker neben individueller Zu- oder Abneigung diesem Teil
ihres Arbeitsfeldes gegenüber höchst unterschiedliche
Ausbildungserfahrungen in ihre Berufspraxis mitnehmen.
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