Aber mit dieser Antwort des Dachses wollten sich die Tiere keineswegs zufrieden geben und der Streit brach erneut und umso heftiger aus. Transparente wurden entrollt. Auf dem einen stand: Es muß viel mehr gegraben werden! Auf dem anderen: Sofort alle Grabungen einstellen! Und der Dachs hatte plötzlich eine blutige Nase, weil ihn das Wildschwein – beim Versuch dieses Transparent niederzuwalzen – glatt über den Haufen stieß.

In diesem Augenblick trat der Gott Pan hinter einem Busch hervor, von wo aus er das Treiben beobachtet hatte und augenblicklich wurde es still auf der Lichtung.

„Geht, geht alle nach Hause“, sagte Pan, „und nehmt eure dummen Transparente und Urkunden wieder mit. Denn ihr müßt begreifen, daß hier allein der Dachs im Recht ist. Laßt ihn in Frieden so leben, wie er es immer getan hat, unauffällig und ohne Anspruch, den Wald verbessern zu wollen – weder auf die eine, noch auf die andere Art. Er lebt und arbeitet nach seinen Möglichkeiten und Bedürfnissen und sieht darin kein besonderes Verdienst. Er fragt nicht nach dem Grad seiner Nützlichkeit – er bemüht sich nach Kräften und will damit weder dienen noch schaden. Ehrgeiz, Parteilichkeit, Jagd nach Anerkennung und Belohnung oder die Angst vor Fehlern und Kritik sind ihm unbekannt. So nur ist er glücklich und erlebt alle Dinge im Gleichgewicht. Wie auch unser Wald mit seinen verschiedenartigen Pflanzen und Tieren seit tausenden von Jahren nur im Gleichgewicht leben, sich wandeln und dabei fortdauern kann.“

Alle Tiere hatten die Lichtung bereits verlassen, als auch der Dachs sich zu gehen entschloß. Ärgerlich befühlte er seine geschwollene Nase, schüttelte den Kopf und schlurfte schließlich durch das raschelnde Laub in Richtung seines Baues davon.