- 143 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Theorie und Praxis der Musik 
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von der Grave-Einleitung zum Allegro con brio des ersten Satzes95
95 Vgl. beispielsweise Brendel, a. a. O. (s. Anm. 11), S. 97 oder Peter Rummenhöller, Die Funktion der langsamen Einleitung in Beethovens op. 13. Ein Beitrag zum Problem der inneren und äußeren Form bei Beethoven, in: Bericht über den internationalen musikwissenschaftlichen Kongreß Bonn 1970, hg. von Carl Dahlhaus u. a., Kassel usw.: Bärenreiter 1971, S. 553 f.; ferner vom Verfasser, Komplexe Abbildungen musikalischer Strukturen innerhalb eines Werkes am Beispiel von Beethovens Opus 13, Vortrag auf der Tagung der Gesellschaft für Musikforschung Regensburg 1996.

, ganz abgesehen von Entsprechungen direkter Art, wie die zwischen der langsamen Einleitung und dem Allegro beispielsweise in Haydns Symphonie Nr. 98. Daneben zeigen sich ungefähre Wiederholungen von motivischem Material in zeitlicher Stauchung bzw. Streckung verteilt auf unterschiedliche Ebenen der Werkstruktur bei Chopin auch in anderen Stellen seines Œuvres etwa in Begleitungsstrukturen96
96 Vgl. Charles Rosen, Sonata Forms, New York u. London: W. W. Norton 1980, S. 315 ff.

, akrostichonartigen Elementen97
97 Vgl. Edward T. Cone, Harmonic Congruence in Brahms, in: Brahms Studies. Analytical and Historical Perspectives. Papers delivered at the International Brahms Conference Washington, DC 5-8 May 1983, hg. von George S. Bozarth, Oxford: Clarendon Press 1990, S. 167.

oder beim Nachkomponieren98
98 Vgl. vom Verfasser, Eine Beethoven-Metamorphose Chopins. Ein Beispiel unbewußter musikalischer Informationsverarbeitung, in: Deutsch-polnische Musikbeziehungen. Bericht über das wissenschaftliche Symposion im Rahmen der Internationalen Orgelwoche Nürnberg 1982 vom 21. bis 23. Juni im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, hg. von Wulf Konold, München u. Salzburg: Katzbichler 1987 (= Musik ohne Grenzen; Bd. 2), S. 41.

einer Beethoven-Sonate in seinem Scherzo op. 20.


Die in dieser Abhandlung dargestellten Beziehungen motivisch-thematischer und subthematischer Art sowie die Techniken der Vermittlung von Gegensätzen, so unüblich sie auf den ersten Blick bisweilen scheinen mögen – nicht stets kann ihnen unbesehen kompositionsästhetische Gelungenheit bescheinigt werden –, sind vor dem Hintergrund zu sehen, daß Chopin mit seinem dreiundzwanzigsten Werk sich erstmals im Rahmen von größer ausgedehnten Stücken ohne den Rückhalt vorgeordneter Formen und Muster (so etwa noch in den Rondi, den Klavierkonzerten, aber auch dem Scherzo op. 20) bewegt. Die hierfür gefunden Lösungen nötigen – bei aller möglichen Kritik – jenen Respekt ab, den bereits Schumann für dessen „Opus zwey“ bezeugte.



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