2) . . . Wählen wir »Dioressence« aus dem Hause Dior als ein typisches Beispiel: mit
seiner kernigen, krautig-kampferigen und holzigen Tönung verleiht das Patchouli-Öl
diesem Parfüm eine lebhafte Ausstrahlung, eine kess-kapriziöse und turbulent-spritzige
,Kopfnote‘ mit klaren Akzenten. Dann aber setzt sich mit wachsender Intensität eine
dramatische, beinahe ungeduldige und gereizte ,Herznote‘ durch mit einem Hauch von
aufbegehrender Sehnsucht
MUSIK: Debussy, Streichquartett, 2. Satz aus dem turbulenten Mittelteil
2) . . . um schließlich mit seiner ,Basisnote‘ wieder an die ,Kopfnote‘ anzuschließen – fast
möchte man sagen: wie eine heftig auflodernde, dann elegant und zierlich sich
verabschiedende Erinnerung . . . in kurzen Worten: macht die ,Herznote‘ einen
provokant-sinnlichen Eindruck, so wirken ,Kopf‘- und ,Basisnote‘ frech und dynamisch
. . . So, jetzt probieren Sie das mal . . . aber geben Sie, wie gesagt, geben Sie seiner
allmählichen Entfaltung viel Zeit . . .
MUSIK: Debussy, Streichquartett, 2. Satz, Schluß
1) Wie man das exklusive Design eines Parfums komponiert und wie man es
erfolgreich auf den Markt lanciert . . . das sollten wir jetzt auch noch erzählen,
oder?
2) Noch nicht, später vielleicht . . . zunächst werfen wir einen Blick in den bürgerlichen
Alltag und belauschen das Gespräch zwischen Mutter und halbwüchsiger Tochter im
Badezimmer . . .
1)
a) Was hast’n da? . . . laß mal sehen . . .
b) . . . Mamaaa!
a) . . . zeig doch mal . . . D a s? . . . nein, das auf keinen Fall! . . .
b) . . . warum nicht? War ziemlich teuer . . .
a) . . . mag ja sein, paßt aber nicht zu Deinem Typ . . .
b) . . . wie . . . paßt nicht zu meinem Typ?
a) . . . Du bist Sportlerin, Kind! . . . blond, kurze Haare, blaue Augen, runde Brille
. . .
b) . . . na und? . . . nehmen die anderen auch . . .