- 32 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Musik und Leben 
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das Künstler und Instrument den Hörern bereiten. Der »moderne Organist« ist auf dem Wege zum Konzertorganisten, dessen Vortrag den Gottesdienst zum Orgelkonzert werden läßt.

In der 9. Lieferung dieser Sammlung ist mit der Scène pastorale pour une inauguration d’orgue ou Messe de Minuit eine der Improvisationen fixiert, mit denen Lefébure die Zeitgenossen beeindruckte. In der Mitternachtsmesse der Heiligen Nacht wird das Evangelium von der Geburt Christi mit der Szene der Hirten auf dem Felde verlesen. Es war üblich, daran anknüpfend auf der Orgel eine Hirtenmusik darzubieten, die so lose mit dem weihnachtlichen Geschehen verbunden war, dass sie auch bei anderen Gelegenheiten erklingen konnte, etwa bei Orgeleinweihungen. Die durch ein »Donnerwetter unterbrochne Hirtenwonne« hat nicht erst in Beethovens Pastorale eine musikalische Schilderung gefunden. Ein umfangreiches Orgelwerk dieses Titels ließ der Biberacher Organist Justin Heinrich Knecht 1794 im Druck erscheinen6

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Neuausgabe, hg. von H. W. Höhnen, Wiesbaden 1982.
, das erste einer langen Reihe komponierter oder improvisierter Orgelgewitter, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts vor allem im süddeutschen, Schweizer und französischen Raum populär waren. Höhepunkte solcher « orages »waren Entladungen von Blitz und Donner, letzterer hervorgerufen durch Cluster in tiefer Lage. In Lefébures Scène pastorale liegt die Vorstellung einer ähnlichen Szene zugrunde wie in Beethovens Pastorale: »Lustiges Zusammensein der Landleute«, »Gewitter, Sturm«, »Frohe, dankbare Gefühle nach dem Sturm«.

Die Teile könnten hier heißen:

Tanz der Landleute


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